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Vixen Shuttle Scope 100s Vixen 102mm M
Vixen 80L Vixen ED 80 SF

Vixen ED80SF - Refraktor

Thomas Gade - 2008


© Thomas Gade - Vixen ED80SF auf einer Vixen SP

Technische Daten

Typ Refraktor / ED-Apochromat
Öffnung 80mm
Brennweite 600 mm
Öffnungsverhältnis f = 1:7,5
Fokussierer 60mm, 2" und 1 1/4 "
Gewicht 3,4 kg (Tubus)
Länge ca. 60 cm
Anschlüsse okularseitig 60mm, 42mm, T2
  2" (50,8mm) und 1 1/4" (31,7mm)
Auflösungsvermögen 1,45"
visuelle Grenzgröße 11,3 Magnitude

Preis (Dezember 2007):

Ca. 750 Euro mit Klappspiegel, 50mm Sucher und Transportkoffer.

Konstruktion

Die Bauweise des Teleskops ist überzeugend. Eine Taukappe mit kaum reflektierender Schwärzung wird auf die massive, schwere Objektivfassung geschraubt. Am hinteren Ende des kurzen weißen Tubus befindet sich ein solider Crayford-Fokussierer mit einem 60mm Rohr mit einer 2" Okularfassung sowie einem 1 1/4" Reduzierring. Zwei Rohrschellen nebst einer Auflageplatte dienen zum Befestigen des Teleskops auf einer Montierung. Für Flugreisende wäre anstelle der aufschraubbaren Taukappe eine vor- und zurückschiebare Lösung günstiger.

Das Objektiv besteht aus zwei Linsen. Das Teleskop gleicht von seinen Maßen und Daten auffällig dem Sky-Wacher 80ED, bzw. dem Orion 80 ED. Der Tubus und die Rohrschellen sehen, abgesehen von ihrer Lackierung, gleich aus. Es drängt sich die Vermutung auf, dass es sich um baugleiche Geräte vom selben Hersteller handelt.

Leistung

Die Bildqualität ist einwandfrei. Blicke durch gute Okulare an diesem Teleskop zeigen bei korrekter Scharfstellung tatsächlich die sogenannten 'nadelspitzenfeinen' Sterne. Sie schweben als feine Punkte ohne Schweife vor dem Himmelshintergrund. Falls man nicht so extrem in die Ferne schweift und irdische Objekte anvisiert, macht sich das Vixen ED80SF auch sehr gut. Praktisch gibt es keine störenden Farbsäume und die Abbildung wird lediglich von den Sichtbedingungen beeinflusst.



Vixen ED80SF auf einer Skywatcher HEQ5 Montierung mit 50mm Sucher von Skywatcher. Das Stativ stammt von Linhof und gehört zu den besten, die es gibt.




Vixen ED80SF auf einer Synta HQ5 und einem Linhof Stativ




Vixen ED80SF auf der parallaktischen Montierung Vixen Super Polaris (SP)

Die Bilder zeigen den kompakt gebauten Refraktor, der von einer Vixen SP Montierung sehr stabil getragen wird. Die Rohrschellen werden direkt mit der Montierung verschraubt. Mit Sucher und okularseitgem Zubehör ist der Tubus gut ausbalanciert.

Okulare

Der sinnvolle Vergrößerungsbereich liegt zwischen 15- und 160fach. Die längste sinnvolle Okularbrennweite dürfte 40mm sein. Dabei wäre ein 2" Weitwinkelokular angebracht, um das Bildfeld dieses Teleskops auszunutzen. Für astronomische Zwecke und starke Vergrößerungen benötigt man eine gute 2x Barlowlinse, um nicht zu teuren Okularen mit sehr kleinen Brennweiten greifen zu müssen, die an anderen Teleskopen kaum einzusetzen wären.

Binotauglich?

Ich schätze das Beobachten durch ein Binokular. Leider ist das Vixen ED80SF nicht gut dafür eingerichtet. Mit dem Zenitprisma und einem Seben Binokular kann man weit entfernte Objekte nicht scharfstellen. Wer auf binotauglichkeit Wert legt und den Tubus nicht kürzen möchte bzw. die Ausgaben für einen Glaswegkorrektor und dessen Einsatz vermeiden möchte, sollte Alternativen in Betracht ziehen.



Der Vixen ED80SF Refraktor im Einsatz. Die Rohrschellen erlauben das Drehen des Tubus in den Ringen und damit ein optimales Positionieren des Sucherfernrohrs. Die hoch und runter kurbelbare Mittelsäule des Stativs unterstützt das Einstellen einer angenehmen Einblickposition und verhindert den Anschlag des Teleskops gegen ein Stativbein. Die Vixen SP ist ein hervorragender Unterbau für den Vixen ED80SF Refraktor. Für die rein manuelle Nachführung wäre ein zweiter Drehknopf am Feintrieb der RA-Achse sinnvoll.



Vixen ED80SF auf der Montierung Vixen Super Polaris (SP) und einem Linhof Stativ

Fazit

80mm Refraktoren sind zwischen 100 und 2000 Euro zu haben. Die Preisspanne ist gewaltig. Einfache Achromaten mit mehr oder weniger stark ausgeprägten Farbsäumen sind spottbillig. Klassische Fraunhofer mit Öffnungsverhältnissen ab 1:15 und geringen optischen Fehlern sind kaum noch bekommen.

Der zweilinsigen ED-Refraktor 'Vixen ED80SF' hat eine sehr gute Bildqualität und erreicht in seiner Klasse nahezu alles, was man von einem spitzenmäßigen 80mm Refraktor erwarten kann.

In der Preisklasse des Vixen ED80SF sind andere 80mm ED Refraktoren mit verbesserten Fokussieren (zwei Geschwindigkeitsstufen) sowie einem teilbaren Tubus bei ähnlicher optischer Qualität erhältlich. Bis zu 2000 Euro darf man für die teuersten handelsüblichen farbreinen 80mm Refraktoren hinblättern. Ob die gewaltige Preisspanne mit einem echten Gegenwert verbunden ist, sei dahingestellt. In China werden mittlerweile 80mm EDs angefertigt, die für 400 Euro auf den Markt gelangen. Mit dem Scopos TL 805 mit einem 80/504 Triplet Apo für knapp 600 Euro wird derzeit ein Teleskop angeboten, dass sogar mit den mechanischen Details (siehe oben) der oberen Liga ausgestattet ist. Mittlerweile gibt es 100mm ED-Refraktoren ab 800 Euro auf dem Markt. Wer sich für diesen Teleskoptyp interessiert, sollte die Gebrauchtmärkte beobachten. In der Regel behandeln Astronomen ihre Instrumente sehr pfleglich. Hobbyaufgaben, der Wunsch nach größeren Optiken etc. führen dazu, dass laufend gute gebrauchte Geräte in den einschlägigen Foren angeboten werden. Ein Vixen ED80SF im guten Zustand dürfte aus zweiter Hand für 400 Euro zu bekommen sein.

Der Vixen ED80SF ist baugleich mit dem Sky-Watcher ED80Pro.

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