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Teleobjektive Vergleich - I

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© Thomas Gade

Teleobjektive


Objektive mit langer Brennweite haben die Wirkung eines Fernrohres und 'vergrößern' einen Bilddteil aus der Ferne. Die hier verglichenen Optiken haben Brennweiten zwischen 300 - 2000mm. Für gute Fernaufnahmen mit starken Teleobjektiven benötigt man solide Stative und transparente ruhige Luft, die möglichst wenig flimmert.

Wirkung von Teleobjektiven

Die nachstehenden Aufnahmen wurden immer vom selben Standpunkt aufgenommen. Zwei Fahnenmastspitzen in ca. 550 Meter Entfernung auf dem Dach eines Hauses müssen für meine Tests von Fernobjektiven herhalten.

Das stets mehr oder minder vorhandene Flimmern der Luft sowie auch Dunst beeinträchtigen die Ergebnisse.


Brennweite: 100 mm

Brennweite: 200 mm

Brennweite: 300 mm

Brennweite: 400 mm

Brennweite: 500 mm

Brennweite: 714 mm

Brennweite: 1500 mm

Brennweite: 2000 mm (durch Celestron C8)

Teleobjektive


Bewertungskriterien

1. Reichweite bzw. Brennweite

Je länger die Brennweite ist, desto 'näher' kommt man an das Motiv heran. Die beliebten Standardzooms von Sigma oder Tamron haben einen Brennweitenbereich von 18-200 mm, der vielen Fotografen genügt. In der Naturfotografie sind Teleobjektive mit langen Brennweiten gefragt, die es erlauben, scheue (oder gefährliche) Tiere aus großer Distanz zu fotografieren. Dafür sind 400 bis 500 mm Objektive begehrt. Darüber hinaus wird die Luft dünn bzw. sind gute Objektive im Fotohandel rar und sehr teuer, aber bezahlbare und gute Objektive (Teleskope) mit langen Brennweiten gibt es im Astrohandel.

Brennweite: 100 mm

Brennweite: 2000 mm (durch Celestron C8)

2.   Maße und Gewicht

Das Tamron SP 5,6 200-500 mm Telezoom wiegt 2,7 kg und ist 36 cm lang. Das Tamron SP 5,6 350mm Spiegel-Teleobjektiv wiegt dagegen nur 577 g und ist ohne Sonnenblende 7,4 cm 'lang' und mit 14 cm. Der 1,4x Telekonverter von Tamron fügt 170 g und 2,2 cm Länge hinzu. Während das kompakte Spiegel-Teleobjektiv noch gut für freihändige Fotos ohne Stativ eingesetzt werden kann, ist das Tarmon SP 5,6 200-500mm zu schwer dafür. Objektive mit hohem Gewicht setzen entsprechend dimensionierte Stative voraus. Das sollte man bedenken, falls eine Ausrüstung getragen werden muss.

3.   Bedienbarkeit

Entweder stellt man die Schärfe per Hand ein oder benutzt einen guten Autofokus. Das manuelle Fokussieren setzt gute Augen und präzise Sucher voraus nebst angenehm drehbaren Scharfstellringen. Eine schwere Objektiv/Kamera-Kombination erschwert das manuelle Fokussieren wenn kein Stativ verwendet wird. Dreht die Frontlinse beim Scharfstellen mit? Dann wird die Verwendung von Polfiltern schwierig. Eine Stativschelle kann beim Halten des Objektivs oder beim Scharfstellen um Wege sein.

4.   Schärfe

Die Optik muss scharfe Bilder ermöglichen. Jedoch gibt es bei Fernaufnahmen fast immer qualitätsmindernde Einflüsse durch flimmernde Luft, Staub und Feuchtigkeit (Nebel), welche selbst bei bester Optik und optimaler Handhabung keine wirklich scharfen Bilder zulassen. Wenn es darum geht, sehr weit entfernte Objekte zu fotografieren, ist es daher nicht unbedingt wichtig, hinter einer extrem scharf abbildenden Optik hinterher zu sein, weil diese aufgrund der Sichtbedingungen selten ausgereizt werden kann und zudem sehr teuer sein wird. Andererseits wird eine minderwertige Optik keine befriedigenden Ergebnisse zulassen und sollte gemieden werden.


5.   Farbsäume

Farbige Säume an den Kanten sind ärgerlich. Zwar kann man sie mit Hilfe der digitalen Bildbearbeitung reduzieren oder mitunter nahezu völlig unterdrücken, doch bereitet der zeitraubende Vorgang keine Freude. Zudem gibt es Farbsäume mit extrem unnatürlich wirkenden Farbtönen wie grellem Türkis, das sehr störend wirkt. üblicherweise reduziert sich das Problem, indem man mehr oder weniger stark abblendet. Einige Objektive müssen auf Blende 11 oder gar 16 eingestellt werden, um ein dezentes, unauffälliges Auftreten von Farbsäumen zu erreichen. Dadurch sind sie praktisch lichtschwach und bedingen längere Belichtungszeiten. Beim Soligor Maksutov 90/500mm (feste Blende 5,6) sind die Farbsäume dermaßen penetrant, dass es für manche Motive (Zweige vor blauem Himmel) nicht eingesetzt werden kann. Ein gutes Teleobjektiv sollte ab Blende 8 nur noch unbedeutende Farbsäume erzeugen.


Soligor 5,6/500mm Maksutov - Auschnitt 1 - Am Bildrand entstehen heftige Farbsäume.


Pentax 55-300mm mit 2x Soligor Telekonverter auf Blende 11 eingestellt.

6.   Farbwiedergabe

Es gibt Objektive, die eine natürliche empfundene Farbwiedergabe begünstigen und andere, bei denen die Bilder einen Farbstich haben. Die Spiegelobjektive Tamron SP 5,6 350mm und Tamron SP 8 / 500mm bewirken keine Farbsäume und erzeugen korrekt wirkende, neutrale Farben. Dagegen bringt das Pentax SMC 4,5 / 500mm in den hellen Zonen einen rötlichen Stich. Grünes Gras wirkt gelblich. Die mit dem Tamron SP 4 / 400mm LD gemachten Bild sind in den hellen Zonen leicht purpur. Das Pentax DA 55-300mm bringt farbneutrale Bilder. Diese Unterschiede können dazu führen, dass man einige Objektive nicht mag. Zwar verfügen wir heute über die digitalen Bildbearbeitungsmöglichkeiten, doch wer hat schon Lust dazu, unangenehm empfundene Farbwiedergaben zu korrigieren, wenn dies mit anderen Objektiven nicht notwendig ist?

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