Pentacon 5.6 / 500mm MC
Mai 2014 © Thomas GadeDie DDR ist seit fast einem Vierteljahrhundert Vergangenheit, doch auf den Gebrauchtmärkten ist noch immer allerhand Fototechnik aus der 'German Democratic Republic' erhältlich. Dazu zählt das Teleobjektiv Pentacon 5,6 / 500mm, das zur Verwendung an der Pentacon Six (6x6 Mittelformat) entwickelt wurde und mit Adaptern an Kleinbildkameras angeschlossen werden kann.
Das Objektiv hat einen robusten Tubus mit einem großen, schwergängigen Scharfstellring. Es gibt keine automatische Springblende. Sie wird vor dem Fotografieren händisch eingestellt, was bei einem Objektiv, das wegen seiner Größe und seines Gewichts vorzugsweise auf einem robusten Stativ verwendet wird, akzeptabel ist. Actionfotografen sollten diese Optik jedoch von ihrer Wunschliste streichen.
Pentacon 5,6 / 500mm Teleobjektiv mit einer analogen Pentax SLR. Das Objektiv ist groß und schwer.
Technische Daten
Brennweite | 500mm |
Blenden | 5,6 - 22 |
Entfernung | 6m bis Unendlich |
Gewicht | 3,500 kg |
Anschluss | Pentacon Six und M42 mit Adapter |
Die Leistung dieses Objektivs wurde in ehemaligen Tests für Mittelformat als sehr gut bewertet. Mit Adaptern wurde es vor der Digitalfotografie an Kleinbildkameras verwendet. Ist diese Optik den hochauflösenden Digitalkameras mit einem APS-C Sensor im Format von ca. 15x24mm gewachsen?
Optische Qualität
Pentax K2 (Spiegelreflexkamera für 35mm Film) - Novoflex Noflexar 600mm - Pentacon 5,6 / 500mm - Pentax DA 55-300mm
Die Teleobjektive sind sehr groß im Vergleich mit dem kompakten 55-300mm Zoomobjektiv.
Der Test wurde an einem warmen Tag durchgeführt. Leider flimmerte die Luft heftig und das volle Potenzial der Optik konnte so nicht festgestellt werden. Vergleichsweise wurde wenige Minuten später das gleiche Motiv mit einem Novoflex - Noflexar 600mm Teleobjektiv aufgenommen. Bei offener Blende (8) löste es etwas besser auf als das 500mm Pentacon.
Pentacon 5,6 / 500mm
Gesamte Aufnahme |
Ausschnitt - Blende 5,6 |
Ausschnitt - Blende 8 |
Ausschnitt - Blende 16 - mehrere Bilder gestackt |
Novoflex - Noflexar 600mm |
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Gesamte Aufnahme |
Ausschnitt - Blende 8 |
Das Noflexar 600mm, welches als zweilinsiger Achromat nicht gerade zu den Top-Objektiven gehört, ist bei offener Blende schärfer und farbreiner als das 500mm Teleobjektiv von Pentacon. Jedoch war der Unterschied wegen der flimmernden Luft nicht erschöpfend erkennbar.
Deswegen wurden die Objektive zusätzlich als Teleskope getestet. Das 600mm Noflexar vergrößerte mit einem guten 7,5mm Okular (Ortho) von Baader 80x und das 500mm Pentacon 67x. Das Noflexar vertrug die hohe Vergrößerung, doch das 500mm Pentacon war eindeutig überfordert. Damit war das Bild nicht wirklich scharf zu stellen.
Vergleich mit einem Pentax SMC DA 55-300mm Zoom
Ausschnitt - Blende 6.3 |
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Ausschnitt - Blende 8 |
Ausschnitt - Blende 8 - auf 500mm hochgerechnet |
Pentax K-5. ISO 400. Gegen das Flimmern ist kein Kraut gewachsen. Das sehen wir auch beim Pentax Zoom, das auf 300mm eingestellt war. Diesmal wurde mit aktiverter Antiverwacklung aus der freien Hand fotografiert. Die Optik ist sehr gut.
Fazit
Das Pentacon 5,6 / 500mm Teleobjektiv ist sehr schwer und deshalb für Wanderungen in die Natur ungeeignet. Wer mit dem Auto losfährt und ein robustes Stativ dabei hat, ist auf der sicheren Seite. Immerhin geht es um 500mm Brennweite, die weit reichen.Das Objektiv ist durch seine Herkunft und massive Bauweise interessant, doch an modernen digitalen Spiegelreflexkameras mit kleinen Sensoren (APS-C und kleiner) leistet es zuwenig, um ernsthaft in Betracht gezogen zu werden. Ich las im Internet jedoch Berichte über die Verwendung mit Vollformatsensoren und Kleinbildfilm, die sehr positiv ausfielen.
Zum Filmen mit der DSLR ist das Pentacon 5,6 / 500mm brauchbar, weil eine geringere Auflösung als für Fotos genutzt wird.
Ganz anders liegt der Fall, wenn es an der Pentacon six TL für 120 Rollfilm und dem Format 6x6 verwendet wird. Die Fläche ist viel größer als ein APS-C Sensor und bedarf nicht des sehr hohen Auflösungsvermögens wie kleine Aufnahmeformate. Dann ist diese Optik sehr gut.
Aus zweiter Hand ist es für 100 - 300 € zu haben. Mehr als 200 € sollte man nicht ausgeben.
Testbilder: Vergleichsaufnahmen mit diversen Teleobjektiven
© Thomas Gade
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