Die
Ebene der Mattscheibe muß genau parallel zu
der Ebene des Negativ ausgerichtet sein, da sonst
das Bild verzerrt würde, (Rechtecke zu Trapezen,
siehe S.
11).
Natürlich ist für eine gleichmäßige
Beleuchtung des Negativs Sorge zu tragen. Dazu ist
meist außen am Fenster ein Reflektierschirm
nötig, (Sp in Bild 200), der das Himmelslicht
durch das Negativ wirft; sobald sich dem Fenster
gegenüber gleich hohe oder höhere Häuser
befinden, ist ein solcher Reflektierschirm unbedingt
nötig. Nur wenn der wagrechte Ausblick gegen
den Himmel ganz frei wäre, könnte der
Schirm entbehrt werden.
|
|
In
die Kassette unserer Kamera wird (falls es sich um eine
Buchkassette, siehe S.
47, handelt), zunächst eine sauber geputzte,
schrammfreie Glasscheibe eingelegt, mit der empfindlichen
Schicht, darauf das Bromsilberpapier, und weiter ein
Pappkarton, damit das Papier nicht an der Scheibe liegt,
und andererseits von den Spannfedern des Kassettendecks
nicht berührt wird.
Bei
gewöhnlichen Kassetten hat natürlich das Einlegen
(von vorne) so zu erfolgen, daß man zuunterst
die Pappen darauf, mit der Kopierseite der Pappe zugewendet,
das Bromsiberpapier und dann erst die Glasscheibe legt.
In beiden Fällen liegt das Papier um die Dicke
der Glasplatte hinter der Einstellebene. Diese Differenz
kann durch entsprechendes Verschieben des Kamerarückteils
nach Vorn ausgeglichen werden, doch macht sich beim
Vergrößern auch ohne Ausgleich die Differenz
praktisch nicht bemerkbar.
|
Mit
dieser Anordnung ist man natürlich in bezug
auf Größe des vergrößerten
Bildes durch die Plattengröße der zum
vergrößern verwendeten Kamera beschränkt,
also in den meisten Fällen auf 13 x 18 cm.
Viel weiter sind die Grenzen bei der in Bild 201
dargestellten Anordnung; das Negativ N wird in gleicher
Weise wie schon beschrieben wurde, ins Fenster eingesetzt,
wir rücken nun die Kamera, nachdem wir den
Mattscheibenrahmen entfernt oder weggeklappt haben,
mit ihrem Hinterteil dicht an das Negativ N heran;
seitlich durchdringendes Nebenlicht wird durch Tücher
usw. abgedeckt. Stellen wir jetzt hinter dem Objektiv,
genau paralell zur Mattscheibenwand ein Reißbrett
V mit weißem Papier überspannt, auf,
so wird auf dieses nach den bekannten Gesetzen (vgl.
S.
7 und 9)
ein vergrößertes Bild geworfen. Wir haben,
nach vollzogener Einstellung, nur nötig, auf
das Reißbrett an passender Stelle unser Bromsilberpapier
mit Reißstiften aufzuspannen. Statt eines
Reißbrettes läßt sich zur Not auch
eine Kiste mit einer glatt und eben gehobelten Außenwand
benutzen. Steht kein Raum zur Verfügung, den
man völlig verdunkeln und mit einem Fenster
zur Aufnahme des Negativs vorbereiten kann, so muß
man zu besonderen Tageslichtvergrößerungsapparaten
greifen. |
|
Man
kann sich solchen in einfacher weise improvisieren,
indem man zwei Kameras mit den Vorderteilen 00 aneinanderstellt
(siehe Bild 202). Man hängt über die Verbindungsstelle
ein schwarzes Tuch, oder verbindet das Objektiv
der Kamera A mit dem Objektivbrett oder der Objektivfassung
(nach Ausschrauben der Linsen der Kamera B mit Hilfe
eines kleinen Stoffärmels. Die zu vergrößernde
Platte wird dann an Stelle der Mattscheibe der vorhandenen
Kamera A gesetzt. Diese Seite M wendet man gegen
den freien Himmel. Bei M wird in die Kamera B die
Kassette mit dem Bromsilberpapier eingesetzt. Natürlich
müssen die Dimensionen der Kameras den Zwecken
entsprechen. Man kann z.B. als A eine 9x12 oder
13x18 Kamera wählen, als B eine 13x18 oder
18x24 oder größere Kamera. |
|
Einen
richtigen, speziell zum Vergrößern gebauten
Apparat zeigt Bild 203. Er besteht aus einer Kamera
mit beweglicher Zwischenwand C, an der das Objektiv
B befestigt ist. Bei N ist die zu vergrößernde
Platte angebracht. C ist die Mattscheibe des Apparats.
Der Apparat wird schräg gegen den Himmel gerichtet,
so daß die Platte gleichmäßig von
zerstreutem Licht beleuchtet ist. Man kann ihn auch
horizontal stellen und, wie dies bereits auf S.
121 erörtert wurde, einen weißen
Karton davor anbringen, der Himmelslicht durch die
Platte reflektiert, und dadurch für gleichmäßige
Beleuchtung sorgt. |
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Stichwortverzeichnis
Sowohl der Vorderrahmen C´´´
wie die Kassette gestatten die Einlage von Holzrahmen
geringerer Dimensionen, um so mit Platten bzw. Papieren
beliebigen Formats arbeiten zu können. Diese Einrichtung
macht von einem besonderen Vergrößerungsraum
unabhängig, ist aber andererseits in Bezug auf
erzielbare Vergrößerung ebenso beschränkt
wie die S.
121 beschriebene Anordnung. Den größeren
Spielraum in Bezug auf den Vergrößerungsmaßstab
gibt die S.
121 (Bild
201) beschriebene Anordnung.
Für
mäßige Vergrößerungen werden auch
einfache und daher auch wohlfeile Tageslichtvergrößerungsapparate,
die sog. Handvergrößerungsapparate
(siehe Bild 204a) hergestelltl; sie bestehen aus einem
länglichen Kasten innen mit einer Mittelwand, die
das Objektiv trägt. An der Vorderwand wird das
zu vergrößernde Negativ eingesetzt, an der
Hinterwand wird das Bromsilberpapier eingespannt.
|
Diese
Apparate besitzen meist eine feste Objektiveinstellung,
z.B. für 6x9 cm-Negative eine Vergrößerung
auf 13x18 cm, von 9 x 12 cm auf Vergrößerung
18 x 24 cm usw. Doch gibt es auch vielseitiger verwendbare
Apparate, wie Bild 204b darstellt. Hier läßt
sich an außen sichtbaren Skalenstrichen der
Auszug der beiden Kameras für verschiedene
Vergrößerungsmaßstäbe verändern.
Diese Apparate werden in der Weise benutzt, daß
man sie nach Einlegen von Negativ und Papier und
Abschließen des Lichtes bei dem Lederhandgriff
faßt und nun mit der Negativseite gegen den
freien Himmel hält. |
über
die Belichtungszeiten beim Vergrößern
lassen sich keine bestimmten Angaben machen; sie richten
sich nach der Dichte des Negativs, der Empfindlichkeit
des Papieres, der Helligkeit des Lichtes, der Lichtstärke
(Blende) des Objektivs und dem Maß der Vergrößerung.
Die Zeit steigt im Quadrate des Vergrößerungsmaßstabes;
muß man z.B., um im Vergrößerungsapparat
ein Negativ 9 x 12 in gleicher Größe auf
Bromsilberpapier abzubilden, bei gewissem Lichte 1 Minute
belichten, so erfordert die Vergrößerung
auf das Doppelte, also (2x9) : (2x12) = 18x24,
die vierfache Belichtungszeit, also 4 Minuten,
die Vergrößerung auf das Dreifache, also
(3x9) : (3x12) = 27x36, die neufache Belichtungszeit
= 9 Minuten.
Es
wäre ein Irrtum, die Vergrößerung von
9 x 12 auf 13 x 18, also auf die doppelte Fläche
als "zweifache Vergrößerung zu betrachten,
die Vergrößerung wird nicht nach Fläche,
sondern linear gemessen.
Das
einfachste Mittel zur Bestimmung der Belichtungszeit
ist in der Regel nach dem Einstellen zunächst einige
schmale Streifen Papier verschieden lange, z.B. 1 Minute,
6 Minuten und 10 Minuten zu belichten, sie dann zu entwickeln
und danach die richtige Belichtungszeit zu bestimmen.
Vergrößern bei künstlichem
Licht |
Es
macht vom Tageslicht unabhängig, erfordert aber
freilich zum Arbeiten einen finsteren Raum. Da aber
das Tageslicht nicht gebraucht wird, reicht dazu am
Abend jedes Zimmer, daß sich gegen helles Straßenlicht
abschließen läßt.
|
Man
bedient sich besonderer Vergrößerungsapparate,
die in der Hauptsache den Projektionsapparaten
(siehe S.
125) gleichen. Nur muß bei Luftlöchern,
Schornstein usw. jeder Lichtaustritt aus dem Apparat
verhindert sein. Bild 205 stellt einen solchen Apparat
dar: in A ist die Lichtquelle Petroleumlampe, Auerbrenner,
Kalklicht, Halbwatt-Nernst oder Bogenlampe) untergebracht,
bei C ist ein Kondensor eingesetzt (zur gleichmäßigen
Beleuchtung des Negativs) und davor befindet sich
ein Falz zur Aufnahme des Rahmens mit dem Negativ
N, das durch einen Balgen mit dem Objektiv verbunden
ist. |
Erste
Bedingung bei Vergrößern ist Ausschließung
jedes Nebenlichts. Licht, daß neben dem Negativ
durchgeht, kann die ganze Kopie verschleiern: es muß
durch schwarzes Papier gedeckt werden.
Seite 122
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Stichwortverzeichnis
|
Man
stellt das Negativ (natürlich im Dunkelzimmer)
auf einem mit weißem Papier bespanntem Reißbrett
(so wie dies S.
121 Bild
201 beschrieben wurde) scharf ein und
schließt dann den Objektivdeckel. Dieser besteht
am besten aus einem Papprand mit eingesetzter roter
Scheibe; Man erkennt so bequem, an welcher Stelle
das Bromsilberpapier befestigt werden muß,
ohne das dabei das Papier Schaden leidet. Nachdem
das Papier mit Reißnägeln an den richtigen
Ort gebracht ist, belichtet man; die nötige
Zeit ist je nach Lichtquelle und Vergrößerung
sehr verschieden, von ½ Sekunde und weniger
(bei Bogenlicht), bis zu viertelstunden (bei Petroleumlicht).
Probebelichtungen (siehe S.
122) sind auch hier nötig. Neuerdings
sind auch brauchbare Vergrößerungsapparate
mit indirektem Licht im Gegensatz zu dem obigen
Apparat für gestrahltes Licht in den Handel
gekommen (Ica- und Ihageavergrößerungseinsätze)
Diese werden in Verbindung mit einer gewöhnlichen
Kamera verwendet. Während beim Ihagea-Ansatz
das Licht von einer weißen Fläche reflektiert
wird erfolgt dies beim Ica-Ansatz mit Hilfe eines
besonders konstruierten Parabol-Patentspiegels.
Als Lichtquelle genügt für letzteren eine
kerzige, mattierte Glühbirne. |
Vergrößern
auf Platten.
Will
man andere als Entwicklungskopien haben, z.B. Celloidin,
Pigment, Gummi usw., so muß man sich ein vergrößertes
Negativ herstellen. Dazu muß von dem Originalnegativ
ein möglichst zartes Diapositiv auf Chlorchromsilberplatte
(siehe S.
119), der noch besser mit Hilfe des Pigmentverfahrens
(siehe S.
133) hergestellt werden und von diesem fertigt
man dann in einer der geschilderten Weisen ein Negativ,
indem man die Bromsilberplatte oder ein Blatt Negativpapier
(siehe S.
60), an Stelle des Bromsilberpapiers einlegt.
Die Belichtungszeiten sind wesentlich kürzer als
bei Bromsilberpapier (sie betragen etwa 1/10) sonst
ist das Arbeiten ganz gleich.
Vergrößerungs-
und Verkleinerungstabelle.
Die
zum Vergrößern bestimmten Apparate lassen
sich meist auch zum Verkleinern von Negativen und Diapositiven
verwenden. Papierbilder, die in der AUFSICHT beleuchtet
werden, verkleinert oder vergrößert man mit
einer gewöhnlichen Bildkanera (vgl. S.
37). Um ein Original leicht in jeder gewünschten
Vergrößerung oder Verkleinerung aufnehmen
zu können, bedient man sich nachstehender Tabelle.
Man
drücke den größten Durchmesser des Originalbildes
und den gewünschten Durchmesser des zu erhaltenden
Bildes (oder auch die Stellenlänge beider Bilder)
im gleichen Maßstab aus. Soll das Bild größer
werden als das Original, so benutze man die oberen Köpfe
der Tafel. Soll das Bild kleiner werden als das Original,
so benutze man die unteren Köpfe der Tafel. Sollen
Originale und Bilder gleich groß sein, so hat
man (einmalige Vergrößerung oder Verkleinerung)
natürliche Größe. Zur Bestimmung des
Maßes der Vergrößerung oder Verkleinerung
dividiert man mit der kleineren Zahl in die größere,
geht in der gefundenen Zahl in Rubrik I, liest die auf
derselben Horizontallinie stehenden Zahlen der Rubriken
II und III ab und multipliziert diese mit der Brennseite
des Objektivs um die gewünschten Maße für
Ausgangslänge der Kamera und Originalbildzustand
zu finden. Alle Abstände zählen von der Objektivblende
aus.
BEISPIEL:
Ein Negativ 9x12 soll auf 13x18 kopiert werden. Es liegt
hier Vergrößerung vor, und entsprechend 18:12
eine 1,5fache. Sucht man in Rubrik I die Zahl 1,5, so
finden sich auf derselben Horizontallinie die Zahlen
1,67 in Rubrik II für Originalabstand und 2,50
in Rubrik III für Auszugslänge der Kamera.
Hat man die Brennweite 21 cm, so erhält man1,67x21
cm als Originalzustand und 2,50x21 cm als Ausgangslage
der Kamera.
Eine
natürliche Darstellung des Gebietes findet man
in Vergrößern und Kopieren auf Bromsilber-
und Gaslichtpapiere von Fritz Löscher. Neu bearbeitet
von Karl Weiß. 6. Auflage. Union Deutsche Verlagsgesellschaft,
Zweigniederlassung Berlin.
Seite 123
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Stichwortverzeichnis
Vergrößern
Vergrößerung
I.
|
Originalabstand
II.
|
Auszugslänge
der Kamera
III.
|
Vergrößerung
I.
|
Originalabstand
II.
|
Auszugslänge
der Kamera
III.
|
1mal
|
2,0
|
2,0
|
6,5
|
1,15
|
7,50
|
1,1
|
1,91
|
2,10
|
7,0
|
1,14
|
8,00
|
1,2
|
1,83
|
2,20
|
7,5
|
1,13
|
8,50
|
1,3
|
1,77
|
2,30
|
8,0
|
1,12
|
9,00
|
1,4
|
1,72
|
2,40
|
8,5
|
1,12
|
9,50
|
1,5
|
1,67
|
2,50
|
9,0
|
1,11
|
10,00
|
1,6
|
1,62
|
2,60
|
9,5
|
1,10
|
10,50
|
1,7
|
1,59
|
2,70
|
10,0
|
1,10
|
11,00
|
1,8
|
1,56
|
2,80
|
11,0
|
1,09
|
12,00
|
1,9
|
1,53
|
2,90
|
12,0
|
1,08
|
13,00
|
2,0
|
1,50
|
3,00
|
13,0
|
1,08
|
14,00
|
2,1
|
1,48
|
3,10
|
14,0
|
1,07
|
15,00
|
2,2
|
1,45
|
3,20
|
15,0
|
1,07
|
16,00
|
2,3
|
1,43
|
3,30
|
16,0
|
1,06
|
17,00
|
2,4
|
1,42
|
3,40
|
18,0
|
1,06
|
19,00
|
2,5
|
1,40
|
3,50
|
20,0
|
1,05
|
21,00
|
2,6
|
1,38
|
3,60
|
22,0
|
1,04
|
23,00
|
2,7
|
1,37
|
3,70
|
24,0
|
1,04
|
25,00
|
2,8
|
1,36
|
3,80
|
26,0
|
1,04
|
27,00
|
2,9
|
1,34
|
3,90
|
28,0
|
1,04
|
29,00
|
3,0
|
1,33
|
4,00
|
30,0
|
1,03
|
31,00
|
3,2
|
1,31
|
4,20
|
40,0
|
1,03
|
36,00
|
3,4
|
1,29
|
4,40
|
45,0
|
1,02
|
41,00
|
3,6
|
1,28
|
4,60
|
50,0
|
1,02
|
46,00
|
3,8
|
1,26
|
4,80
|
60,0
|
1,02
|
51,00
|
4,0
|
1,25
|
5,00
|
70,0
|
1,01
|
66,00
|
4,5
|
1,22
|
5,50
|
80,0
|
1,01
|
71,00
|
5,0
|
1,20
|
6,00
|
90,0
|
1,01
|
81,00
|
5,5
|
1,18
|
6,50
|
90,0
|
1,01
|
91,00
|
6,0
|
1,17
|
7,00
|
100,0
|
1,01
|
101,00
|
|
|
|
|
|
|
I.
Verkleinerung
|
II.
Auszugslage
der
Kamera
|
III.
Original-
abstand
|
I.
Verkleinerung
|
II.
Auszugslage
der
Kamera
|
III.
Original-
abstand
|
Seite 124
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Stichwortverzeichnis
XX. Das Projizieren
So,
wie man das Bild der Außenwelt mit Hilfe eines
Objektivs verkleinern kann (siehe S.
7 und Bild
5b), so kann man es auch vergrößern
(Bild
5d).
Die Vorrichtungen zum vergrößerten Entwerfen
eines kleinen Bildes auf einer Wand mit Hilfe künstlichen
Lichtes heißen Projektionsapparate. .
Die Elemente des Apparates stellt Bild 207 schematisch
dar: eine in einem Gehäuse G
eingeschlossene Lichtquelle L, eine große
Sammellinse K, die das Licht auf das zu projizierende
Bild wirft, das Bild AB selbst, und das Objektiv O welches
das Bild vergrößert auf die Wand CD wirft.
An
die Lichtquelle sind für die Projektion
ganz besondere Anforderungen zu stellen. Sie muß
natürlich sehr hell sein, denn von
dem ganzen von ihr nach allen Richtungen gesandten Lichte
wird nur ein kleiner Teil ausgenützt. In unserem
Bilde 207 ist dies jener Teil der von dem Winkel s eingeschlossen
wird. Diese Lichtmenge muß nun ausreichen, das
Bild AB so stark zu beleuchten, daß auch das vergrößerte
Bild CD noch hell genug wird. Eine zweite Anforderung
ist, daß die Lichtquelle möglichst punktformig
ist, dass heißt, dass ihre ganze Helligkeit von
einem möglichst kleinen Punkt ausgestrahlt werde.
Hält man unter unseren Lichtquellen Umschau, welche
von ihnen diese Bedingungen erfüllen, so bleibt
nur eine kleine Auswahl übrig. Petroleum- und offene
Gasflammen kommen gar nicht in Betracht, von elektrischen
Glühlampen nur gewisse Spezialkonstruktionen (Fokuslampen).
|
Von
den in Frage kommenden Lichtquellen ist das Spiritusglühlicht
die für viele bequemste, aber zugleich die
lichtschwächste; sie reicht höchstens
zur Projektion von Bildern in der Höhe von
1 m. Eine zweckmäßige Lampe stellt Bild
208 dar. Ihr Behälter wird mit 95gradigem Brennspiritus
gefüllt und mit Hilfe der unter dem Behälter
sichtbaren Pumpe 3 wird die Luft im Behälter
komprimiert. Dann wird die unter dem Glühstrumpf
(G) sichtbare Anwärmeschale 7 mit Spiritus
gefüllt und dieser entzündet. Nach einigen
Minuten hat sich in der Rohrleitung so viel Spiritusdampf
gebildet, daß bei vorsichtigen Aufdrehen der
Regulierungsschraube der Stumpf ins Glühen
kommt: durch nochmaliges Aufpumpen und Regulieren
der Schraube wird das Licht bis zu seiner Maximalkraft,
etwa 250 Kerzenstärken, gesteigert. |
*Vogels Taschenbuch der Photographie.
37 Aufl.
*Vgl. auch "Die Projektion photographischer Aufnahmen
von Hans Schmidt. " Aufl. Mit 174 Fig. Union
Seite 125
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