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Beobachten mit dem Binokular

© Thomas Gade

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Ausgleich des Lichtweges durch ein Binokular

Die Verwendung eines binokularen Ansatzes an einem Refraktor für astronomische Beobachtungen ist häufig nicht ohne zusätzliche Hilfsmittel möglich. Am Okularauszug befindet sich in diesem Fall üblicherweise ein Zenitspiegel oder einen Zenitprisma im 2" Format und das Binokular, welches einen Lichtweg von circa 10 cm zwischen der objektivseitigen Öffnung und dem Okularen hat. Der Weg des Lichts durch das Zenitprisma und das Bino verlängert den Abstand zwischen dem Objektiv und den Okularen soweit, dass im Rahmen des Verstellweges des Fokussierers nicht mehr auf 'Unendlich', also weit entfernte Motive, scharf gestellt werden kann. Man könnte den Teleskoptubus kürzen, um diese Problematik zu lösen, aber nicht jeder kann das und es könnten sich daraus neue Probleme beim Scharfstellen ohne Binokular ergeben. Daher verwenden viele Bino-Nutzer die sogenannten Glasweg-Korrektoren. Das sind Optiken, die einerseits die effektive Brennweite des Teleskops um einen Faktor rund um 2x verändern und zugleich die Schärfeebene einige Zentimeter nach hinten verlagern.
Zu diesem Zweck gibt es spezielle Glasweg-Korrektoren mit verschiedenem Wirkungsgrad, aber auch eine geeignete Barlowlinse kann den gewünschten Effekt liefern. Ein dafür besonders gut geeignetes Exemplar ist das dreilinsige 'model 140' von Meade mit dem Verlängerungsfaktor 2x. Schon ihre längliche Bauweise macht klar, dass die Schärfeebene ein Stückchen weiter vom Objektiv entfernt liegt als ohne die Barlow. Die schwarz gefasste Optik lässt sich vom übrigen Tubus abschrauben und direkt an viele binokulare Ansätze anschrauben.

Beim Test an zwei Refraktoren von Skywatcher, nämlich dem ED 80/560 und dem ED 120/900, erwies sich, dass man mithilfe der o.g. Barlow von Meade an einem Denkmeier Bino mit einem 2" Zenitspiegel astronomische Motive am Himmel scharfstellen konnte. Beim Beobachten des Mondes in verschiedenen Vergrößerungsstufen war die Bildqualität hervorragend. Das optische Element erzeugte keinen auffälligen Farbfehler und die erzielbare Schärfe des gesamten Systems war einwandfrei. Erfreulicherweise ist die Barlow 'model 140' immer wieder sehr günstig auf den Gebrauchtmärkten der Astroszene zu finden.


Link: Denkmeier Bino, rechts: Meade 2x Triplet Model 140 Barlow


Das optische Element der Barlow läßt sich vom Tubus abschrauben ...


... und an das Denkmeier Bino schrauben. Der somit verlängerte Tubus verursacht in 2" Zenitspiegeln in der Regel keine Probleme, aber er kann beim Zenitprisma auf das Glas des Prismas stoßen. Das ist auszuprobieren.

Kommt ein 1 1/4" Zenitprisma oder Zenitspiegel zum Einsatz, kann das Barlow-Element an die in den Okularauszug hineinragende Hülse geschraubt werden.


Meade model 140 Barlow an einem 1 1/4 Zoll Zenitprisma.

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