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Digiskopie versus Fotografie mit Astroteleskopen

2016 © Thomas Gade

Mit dem Spektiv fotografieren

1. Digiscoping / Digiskopie   6. Digitale Kompaktkamera Vergleich
2. Digiscoping Brennweite   7. Pentax Camera Adapter PF-CA35
3. Spektiv + Smartphone   8. Kowa TSN-PA7 Adapter
4. Spektiv + DSLR   9. Praxis
5. Digitale Kompaktkamera am Spektiv 10. Digiscoping versus Foto mit Teleskop

Kamera   Spektiv Teleskop
   

Kowa Prominar TSN 883



Sky-Watcher ED 80
Smartphone Bildqualität gut unüblich
  Adaptierung gut leicht machbar
       
digitale Kompaktkamera Bildqualität sehr gut (bis 4-fach Zoom) unüblich
  Adaptierung meist kompliziert meist kompliziert
       
DSLR Bildqualität - mäßig mit Okularprojektion
- gut mit Okular und Fotoobjektiv
- sehr gut mit spezieller Fotooptik
- gut ohne Flattener
- sehr gut mit Flattener
  Adaptierung sehr gut sehr gut
       
    Gewicht Gewicht
    1,9 kg

für Kowa Prominar TSN 883 (Objektiv = 88 mm Ø / 1,5 kg) mit dem Zoomokular 25-60x (370 g)
4,2 kg

für Lacerta 80/500 (Objektiv = 80 mm Ø) mit Rohrschellen und Schiene (3,5 kg), 2" Amici Prisma (400 g), Baader Hyperion Zoomokular (363 g). Zusammen sind das über 4,2 kg für den zum Spektiv ausgerüsteten Refraktor.

Astronomische Teleskope sind Teleobjektive

In der Astronomie sind die meisten Objekte zu lichtschwach, um mit bloßem Auge wahrgenommen zu werden. Erst durch Fotos mit langen Belichtungszeiten werden sie sichtbar. Aus diesem Grund gehört die Fotografie zum kleinen 1x1 der Astronomie.

Daher sind astronomische Teleskope im hohen Maße kompatibel mit Systemkameras, die über 2" Steckhülsen oder T2 Gewinde angeschlossen werden.

Am Teleskop wirft die Hauptoptik (Hohlspiegel oder Objektiv) ihr Bild direkt auf den Sensor. Der große Bildkreis heutiger Teleskope erlaubt die Nutzung von Vollformat-Sensoren (24 x 36 mm). Eine Anpassung der Bildkreisgröße für verschiedene Sensorgrößen ist unüblich. Mit großem Sensor nimmt man große Bildfelder auf und mit kleinem Sensor (elektronisches Okular) werden Planeten fotografiert, die nur kleine Punkte im gesamten Bildkreis sind.

Bei Linsenteleskopen mit Öffnungsverhältnissen unter 1:9 bringt man einen Bildfeldebner (Flattener) zwischen Kamera und Objektiv ein. Darüber ist die Bildkrümmung so gering, dass der Schärfeabfall zum Bildrand meist unbedeutend ist. Siehe: Teleskop als Teleobjektiv

Diesem überschaubaren System folgen heute alle bedeutenden Teleskophersteller und man kann ihre Komponenten weitgehend miteinander kombinieren.

Am Spektiv ist die Fotografie traditionell nachrangig

Spektive sind anders konstruiert und werden meist nur mit einem Zoomokular verwendet. Die modulare Baukastenmentalität der Astronomen ist bei Wanderungen in der Natur gar nicht gefragt. Ein Spektiv soll leicht, kompakt, robust, wetterfest und simpel zu bedienen sein.

Anders als beim astronomischen Teleskop kann man am Spektiv nicht einfach das Okular abnehmen und das vom Objektiv geworfene Bild fotografieren, weil es im Tubus zum Einstecken der Okulare gebildet wird. Somit ist es unerreichbar für die Sensoren unserer Fotoapparate, sieht man von elektronischen Okularen ab, die aber in der Naturbeobachtung auf freiem Feld nicht zum Einsatz kommen.

Deshalb benötigt man zum Fotografieren durch ein Spektiv ein Fotoobjektiv an der Kamera, das wie ein Auge in das Okular blickt. Da kommt eine Menge Glas zusammen: Objektiv, optisches Element zur Innenfokussierung, Umkehrprisma, Zoomokular und (Zoom-)Objektiv der Kamera. Hinsichtlich der Kameraanschlüsse kocht jeder Hersteller sein eigenes Süppchen und der Optikmarkt trägt mit Universaladaptern unterschiedlichder Güte zur Verwirrung bei.

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