Microtek ArtixScan 120tf / Polaroid Sprintscan 120
2006 © Thomas GadeSeite 1 2 3 4
Scannen - Mittelformat
6x7 Diapositiv - Beispiel 1
6x7 Dia, 4000dpi, 274 MB, 8792x10904 Pixel, VueScan |
Detail 1, Ausschnitt 500x620 Pixel |
Detail 2, Ausschnitt 500x620 Pixel |
Detail 3, Ausschnitt 500x620 Pixel |
6x7 Diapositiv - Beispiel 2
6x7 Dia, 2000dpi, 68 MB, 5459x4374 Pixel, VueScan |
Detail 1, Ausschnitt 500x401 Pixel |
Detail 2, Ausschnitt 500x401 Pixel |
Detail 3, Ausschnitt 500x401 Pixel |
Die Scanqualität des Microtek Artixscan 120tf ist hervorragend. Bereits mit der Einstellung 2000 dpi löst er Mittelformatvorlagen in feine Details auf. Die beiden Fotos wurden mit einer Zenza Bronica GS-1 ohne Stativ aufgenommen. Der Scanner hat keine Schwächen bei der Digitalisierung der kontrastreichen Dias. Ergänzend zu den obigen Bildern sollte eine Stativaufnahme mit besserer Aufnahmeoptik auf feinkörnigem Schwarzweissfilm einbezogen werden, um die Grenzen des ArtixScan 120tf auszuloten.
Microtek ArtixScan 120tf versus Epson Perfection 4870
Der ArtixScan 120tf kostet derzeit ca. 1400 €. Ein Epson Perfection 4870 wurde für knapp 450 € angeboten. Inzwischen sind die Nachfolger V700 und V750 auf dem Markt. Der Epson Perfection 4870 liefert wie sein Vorgänger Epson Perfection 3200 und dem späteren Epson Perfection 4990 relativ weiche Dateien, die auf den ersten Blick unscharf wirken. Mit angemessener Unscharf-Maskierung können die Dateien erheblich verbessert werden. Details werden dadurch deutlich differenzierter dargestellt. Die Artixscan-Dateien sind schon direkt aus dem Scanner knackig und vertragen nicht allzuviel Schärfung, weil dadurch das Rauschen (oder Korn?) verstärkt wird. Für mittelmäßige Filme sind beide Scanner gut geeignet. Der Epson hat eine gut funktionierende ICE-Reinigungsfunktion, welche bei hochaufgelösten Scans von Mittelformaten sehr viel Zeit verschlingt, sofern der Rechner diese Prozedur überhaupt mitmacht. Bei gekonnter Anwendung des Polaroid Dust and Removal Filters, des Reparaturpinsels und des Stempels geht die Retusche der ArtixScan 120tf-Dateien recht flott. Die SDR Funktion von SilverFast braucht man gar nicht erst auszuprobieren - sie taugt nichts.
Epson Scan Perfection 4870 Unscharfmaskierung. Stärke: 200% - Radius: 1,2 - Schwelle: 0. Das Bild ist weicher. An den gelben diagonalen Kanten gibt es rote Fahnen. |
Artixscan 120tf Der Scan ist wesentlich schärfer und detailstärker als der Epson-Scan. |
Beide Scanner neigen an einigen Kanten zu Farbsäumen. Der Epson erzeugt an manchen Diagonalen weit auslaufende Fahnen, die mit stärkerer Unscharf-Maskierung immer penetranter zutage treten. Mit Photoshop kann man dem begrenzt entgegensteuern. Farbige Ränder im ArtixScan sind mit der selektiven Farbkorrektur relativ leicht zu beseitigen, da sie Farbtöne haben, die sonst kaum vorkommen, zum Beispiel ein grelles Purpur. Die Ausschnitte wären beim 300 dpi Druck in einem 74 x 92 cm messenden Gesamtbild nur ca. 4,2 x 5.3 cm groß.
Jeder Scanner wird nur mit entsprechender Methodik und Erfahrung richtig ausgereizt. Ein moderner filmtauglicher Epson Flachbettscanner der Consumer-Oberklasse ist ein gutes Gerät zum Scannen von Mittelformaten und größeren Filmen. Das Ermitteln des richtigen Abstands zwischen Film und Glas soll die Qualität der Dateien erhöhen. In einschlägigen Foren gibt es dazu erstaunliche Meldungen. Ein Flachbettscanner ist vielseitiger als ein ArtixScan 120tf, der aber bei hoher Auflösung mehr Details aus den Vorlagen herauszaubert. Er bringt eine bessere Zeichnung in dunkle Partien, was in den Ausschnitten rechts unten im Krangestell eindrucksvoll zu sehen ist. Der Detailgewinn lohnt sich für große Prints ab Din A3 oder für Ausschnitte. Zur Verfeinerung der ArtixScan-Dateien sollte man mit NoiseNinja oder NeatImage experimentieren.
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