Samsung Galaxy S22 Ultra
2022 © Thomas GadeSamsung Galaxy S22 Ultra Review | |
1. Zoombereich und Bildqualität | 2. Unter Wasser fotografieren |
Samsung Galaxy S22 Ultra in der Zubehör- und Stativklemme von Woohoto auf einem Stativ
Samsung Galaxy S22 Ultra im Fotomodus auf einem Stativ
Im September 2022 lieh ich mir von Samsung das Smartphone Galaxy S22 Ultra aus, weil ich einige fotografische Eigenschaften testen wollte.
Besserer Telezoom?
Einerseits ging es mir darum, das Galaxy s22 Ultra mit dem S7 und dem S20 FE zu vergleichen, um insbesondere herauszufinden, ob und inwieweit sich die Telezoomfähigkeiten beim S22 Ultra verbessert hatten.
Tauglich für Unterwasseraufnahmen?
Aber hauptsächlich interessierte mich die Videoqualität beim Samsung Galaxy S22 Ultra. Grund: In diesem Jahr beschäftigte ich mich stark mit Unterwasserfotografie. Als Aufnahmegeräte verwendete ich Smartphones in wasserdichten Gehäusen von Divevolk. Da die meisten hiesigen Nutzer nur selten - wenn überhaupt - die Gelegenheit oder Fähigkeit zu Tauchgängen in klaren Gewässern haben, ging ich der Frage nach, ob und wie man unter Wasser Aufnahmen machen konnte, ohne selber darin zu sein. Also vom Steg oder vom Ufer aus. Die Kamera kann an einer langen Stange ins Wasser gesenkt werden oder wird in einem Stativ befestigt, das mithilfe eines Seils oder einer Stange mit Haken auf dem Grund eines Gewässers gestellt wird. Allerdings versagen dabei alle drahtlosen Fernbedienungsmöglichkeiten. Als Ausweg wird vor dem Eintauchen eine Videoaufnahmen gestartet, um entweder Unterwasserfilme als solche zu produzieren und/oder Einzelbilder aus den Videos wie Fotos zu verwenden. Theoretisch gilt, je höher die Auflösung, desto besser. Das Samsung Galaxy S22 Ultra hat 8K als höchste Auflösung und blendet während des Abspielens eine Schaltfläche ein, mit der Einzelbilder als JPG-Dateien bequem erstellt werden können. Die älteren Samsung konnten maximal 4K. Alternativ kann man mit der App Camera Timer veranlassen, dass bis zu 500 Fotos mit genau definierten Pausen zwischen den Einzelfotos aufgenommen werden.
Was ich nicht testete
Mehr untersuchte ich bei diesem Smartphone nicht. Eher beiläufig entdeckte ich den Stift (Pen), der im Gehäuse steckt. Jeder kennt ihn von Paketdiensten, die ihn für Unterschriften beim Liefern von Paketen verwenden. Wozu er an dem Smartphone diente, der Frage ging ich nicht nach.
Technische Daten im Vergleich
Galaxy S7 | Galaxy S20 FE | Galaxy S22 Ultra | |
Einführung | 2016 | 2020 | 2022 |
Hauptkamera | |||
Module | 12 Megapixel | Triple: 12 Megapixel 8 Megapixel 12 Megapixel |
Triple: 108 Megapixel 10 Megapixel 12 Megapixel 10 Megapixel |
Zoomstufen | 1x - 8x | 0.5x - 30x |
0,6x - 100x |
Videoauflösung | 4K@30 fps 1080p@30 / 60 fps 720p@240 fps |
4K@30/60 fps 1080p@30/60 fps |
8K@24fps 4K@30/60fps 1080p@30/60/240fps 720p@960fps |
Selfie-Kamera | |||
Auflösung | 5 Megapixel | 32 Megapixel |
40 Megapixel |
Video | max 1440p / 30 fps | 4K@30/60 fps 1080p@30/60 fps |
4K@30/60 fps 1080p@30 fps |
Alle drei Modelle sind gemäß IP68 zertifiziert. Das besagt, dass sie staubdicht sind und ein Eintauchen in Süßwasser vertragen. Die Annahme, sie seien deshalb ohne Schutz als Unterwasserkameras zu gebrauchen, ist jedoch riskant. Feuchtigkeitsschäden werden nicht als Garantiefall bewertet.
Test: Zoombereich und Bildqualität
Vergleich mit Samsung Galaxy S7 und Galaxy S20 FEDie flache Bauweise des Smartphones bietet kaum Möglichkeiten, echte Zoomobjektive zu verbauen. Sie würden zu weit herausragen. Beim Samsung Galaxy S7 hat die Hauptkamera nur ein Weitwinkelobjektiv mit fester Brennweite. Zum Zoomen wird ein mehr oder weniger großer mittiger Ausschnitt verwendet und von der Software auf 12 Megapixel hochgerechnet. Das ist nur mit qualitativer Verschlechterung möglich, die beim Fotografieren bereits beim Faktor 2x nicht zu übersehen ist. Bei Videos fallen Abstriche durch die niedrigere Auflösung erst später auf. Beim S20 FE und S22 Ultra bestehen die Hauptkameras aus mehreren Sensoren und Objektiven, die gemeinsam viel bessere Ergebnisse als ausschließlich durch digitales Zoom erreichen.
Superweitwinkel
Unter 1x Zoom versteht man bei Smartphones einen Bildwinkel, der kleinbildäquivalent mit einer Bennweite von ca. 25 mm aufgenommen wird. Inzwischen können einige Smartphones deutlich größere Bildwinkel erfassen. Für sie werden Zoomfaktoren kleiner als 1x angegeben. Mit 0,5x vom Samsung Galaxy S20 FE und 0,6x mit dem Samsung Galaxy S22 Ultra sind extreme Weitwinkelaufnahmen möglich.
Samsung Galaxy S20 FE - 0,5x Zoom
Samsung Galaxy S22 Ultra - 0,6x Zoom
Kleine Ausschnitte. Von links nach rechts: Samsung S20 FE und S22 Ultra
Die Detailauflösung unterscheidet sich kaum. Vignettierung und Verzeichnung sind in beiden Fällen sehr gut korrigiert. Diese Fähigkeit ist ein enormer Pluspunkt gegenüber Systemkamera mit Wechselobjektiven. Für sie haben Fotografen gar nicht die nötigen Ultraweitwinkelobjektive, die meistens ziemlich groß und - mit guter Abbildungsleistung - auch nicht gerade billig sind.
Ob Smartphone oder Systemkameras, für diesen großen Bildwinkel ist nicht nur die Optik entscheidend, sondern auch eine gute Korrektur ihrer Abbildungsfehler. Auf dem Gebiet haben die Smartphone-Hersteller durch den sehr viel größeren Absatz von Geräten und entsprechend wesentlich höheren Umsätzen als im Bereich der konventionellen Digitalkameras sehr viel mehr Geld zur Entwicklung der nötigen Software als die altbekannten Kamerahersteller.
Vergleich 1x Zoom
Samsung Galaxy S7, S20 FE und S22 Ultra
Samsung Galaxy S7 - 1x Zoom
Samsung Galaxy S20 FE - 1x Zoom
Samsung Galaxy S22 Ultra - 1x Zoom
Kleine Ausschnitte. Von links nach rechts: Samsung Galaxy S7, S20 FE und S22 Ultra
Die Detailauflösung ist ähnlich. Das Licht war bei den Fotos mit dem S20 FE und S22 Ultra etwas besser. Alle drei Smartphones liefern bei Zoomstufe 1x mit Standardeinstellungen etwa die gleiche Bildqualität.
Vergleich 3x Zoom
Samsung Galaxy S7, S20 FE und S22 Ultra
Samsung Galaxy S7 - 3x Zoom
Samsung Galaxy S20 FE - 3x Zoom
Samsung Galaxy S22 Ultra - 3x Zoom
Ausschnitte aus den Bildern. Von links nach rechts: Samsung Galaxy S7, S20 FE und S22 Ultra
Beim 3x Zoom liefern das S20 FE und S22 Ultra eine erheblich bessere Auflösung als das ältere S7, dessen Hauptkamera nur ein Weitwinkelobjektiv nutzt, während die Nachfolger mehrere Module mit verschiedenen Brennweiten nutzen und aus ihren Aufnahmen den gewünschten Zoomfaktor für Teleaufnahmen mit viel besserer Qualität liefern.
Die Qualität zwischen dem S20 FE und S22 Ultra unterscheidet sich dabei nicht sehr. Die Aufnahme vom S22 Ultra wirkt minimal schärfer, was wohl durch den etwas geringeren tatsächlichen Zoomfaktor zustande kommt. Obwohl bei allen drei Smartphones 3x Zoom eingestellt war, erfasst das Samsung Galaxy S22 Ultra nämlich einen etwas größeren Bildwinkel.
Vergleich 8 / 10 x Zoom
Samsung Galaxy S7 (max. 8x Zoom ), S20 FE und S22 Ultra
Samsung Galaxy S7 - 8x Zoom
Samsung Galaxy S20 FE - 10x Zoom
Samsung Galaxy S22 Ultra - 10x Zoom
Kleine Ausschnitte. Von links nach rechts: Samsung Galaxy S7 (8x) und S20 FE (10x) und S22 Ultra (10x)
Bei 8x Zoom ist beim S7 Schluss. Mehr geht nicht und eigentlich ist dieser Faktor bereits viel zu hoch für eine akzeptable Bildqualität. Die Auflösung ist miserabel. Am S20 FE und S22 Ultra war für diesen Vergleich 10x Zoom eingestellt. Die Steigerung der Schärfe und Auflösung bei den neueren Version ist verblüffend.
Das S22 Ultra liefert eine beachtliche Bildqualität. Die kleinbildäquivalente Brennweite des Hauptmoduls beträgt 24 mm. Dementsprechend sollte 10x Zoom etwa 240 mm Brennweite entsprechen.
Vergleich 30 x Zoom
Samsung Galaxy S20 FE und S22 Ultra
Samsung Galaxy S20 FE - 30x Zoom
Samsung Galaxy S22 Ultra - 30x Zoom
Kleine Ausschnitte. Von links nach rechts: Samsung Galaxy S20 FE (30x) und S22 Ultra (30x)
Sowohl beim S20 FE als auch beim S22 Ultra kann die Zoomstufe 30x eingestellt werden. Während das S20 FE dabei nur eine aquarellartige Darstellung mit wenigen Details produziert, ist das Ergebnis vom S22 Ultra immer noch gut für einen schönen Din A4 Druck. Respekt! Das Ende der Fahnenstange scheint noch nicht in Sicht zu sein.
100 x Zoom
Samsung Galaxy S22 Ultra
Samsung Galaxy S22 Ultra - 100x Zoom
Die Darstellung eines Ausschnitts erspare ich mir. Man sieht auch so, dass die Auflösung bei dem starken Zoomfaktor sehr gering ist. Nur das Samsung Galaxy S22 Ultra bietet 100x Zoom. Fotografisch ist damit wenig anfangen. Mikrodetails fallen völlig unter den Tisch. Unter künstlerischen Aspekten oder vielleicht, um dem Vermieter einen Beweis zu liefern, dass Waschbären die Mülltonnen plündern, mag man eventuell noch etwas damit anfangen. Aber eigentlich ist der Zoombereich über 30x aus qualitativen Gründen nicht wirklich interessant.
Bewertung
Der mit guten Bildergebnissen nutzbaren Zoombereich von 0,6x – 10x, entsprechend ca. 15 - 240mm kleinbildäquivalent bietet weitaus mehr als viele Universal-Zoomobjektive für Systemkameras. Dass auch der 30x Zoom - wenngleich mit Abstrichen - noch brauchbare Bilder liefert, ist mehr, als viele Nutzer wohl jemals brauchen.
Für das private Album, Fotos für die Arbeit und soziale Medien reicht das alle Male. Aber auch professionelle Berichterstatter werden die Fähigkeit nicht verschmähen.
Weiterlesen: Seite 2. Unterwassefotos mit dem Samsung Galaxy S22 Ultra
© Thomas Gade
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