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Konventionelles Fotolabor / Dunkelkammer

2001 / 2016 © Thomas Gade

  • Konventionelles Fotolabor
  • Digitale Fotografie verdrängt den Film und das Fotolabor
  • Die Rückkehr des Fotolabors

  • Fotolabor

    Der ursprüngliche Beitrag wurde zuerst 2001 verfasst und mehrfach überbeitet. Er enthält Gedanken über den Sinn des klassischen Fotolabors in Zeiten digitaler Alternativen. Lohnt es sich noch, zuhause Filme zu entwickeln und die Bilder zu vergrößern? Die Bilder vom Fotolabor zeigt Technik aus den 1980-1990er Jahren, der Blütezeit der Fotolabortechnik.

    Im Jahr 2001 dominierte noch die analoge Fotografie. Das Belichten von Filmen war damals für die allermeisten Fotografen noch nicht durch die digitale Fotografie infrage gestellt worden. Das passierte erst drei Jahre später, nämlich 2004 mit der Einführung von digitalen Spiegelreflexkameras mit APS-C Sensor und 6 Megapixeln. Erstmals konnten solche Gehäuse für knapp 1000 € erworben werden. Ihre Abbildungsqualität hatte das Niveau des Kleinbildfilms erreicht.

    Also 2001 ging es mir ausschließlich um die Frage, nach dem damaligen und zukünftigen Sinn und Zweck eines konventionellen Fotolabors. Die großen kommerziellen Labore, die unter anderem die Aufträge aus vielen Drogerien und Fotogeschäften annahmen, hatten längst die Vergrößerung durch die Projektion des Dias oder Negativs auf lichtempfindliches Fotopapier durch digitale Prozesse ersetzt.

    Für ca. 10 € waren Prints oder Abzüge im 50 × 70 cm Format erhältlich. Die Qualität war verblüffend gut. Digitale Bildoptimierungsverfahren verbesserten die Zeichnung vor allem in den Lichtern und Schatten. War beispielsweise der Himmel auf älteren Abzügen oft einfach nur weiß, sah man auf den digitalen Vergrößerungen Strukturen der Wolken, obwohl die erheblich dunkleren Motive auf dem Boden nebst schattigen Zonen brillant und gut ausgeleuchtet sichtbar waren.



    Fotolaborantin am Jobo 7451 Vergrößerungsgerät (Diffusion Modular Enlarger). Er reicht für Filmformate vom winzigen Minox (8 × 11mm) bis zum 4x5 Inch Planfilm.



    Das große Naßbecken von Meteor-Siegen wurde aus einem flexiblen Baukastensystem speziell für das Fotolabor zusammengesetzt. Zum System gehörten 75 Bauelemente, die flexibel kombiniert und verbunden werden konnten. Wasserleitungen und Hähne konnten gut in die Rückwand eingebaut werden. Diese Nasstische aus dem Meteorlabor-Programm gehörten neben ähnlichen Produkten von Kindermann zur gehobenen Ausstattung der Profis, Foto-Lehreinrichtungen und finanziell gut gestellte Amateure. Der Hersteller Meteor-Siegen musste 1994 Konkurs anmelden.

    Das Fotopapier wird nach dem Belichten entwickelt. Die Schalen mit den Fotochemikalien standen im großen Nassbecken des Labortisches von Meteor-Siegen.

    Im Entwickler erscheint allmählich das Foto auf dem vormals weissem Papier. Der Vorgang dauert in der Regel ca. eine bis zwei Minuten. Danach wird der Vorgang im sauren Stoppbad unterbrochen und es folgt das Bad im Fixierer. Hier wird das Bild gegen weitere Belichtungen unempfindlich gemacht. Nach dem Fixieren wird das neue Foto in klarem Wasser gewässert und später getrocknet.



    Utensilien im Fotolabor. Der Scheinwerfer hat hier eigentlich nichts zu suchen. Der Schrank dient zum Trocknen von nassen Filmen. Der Apparat auf der rechten Seite ist das Trockengerät Meteor-Siegen MetoDry 9042 für Fotos mit Kunststoffbeschichtung. RC- oder PE-Papier wird nach der Wässerung auf die Förderbänder gelegt, um durch den Apparat geführt zu werden. Dabei wird Wasser von den Oberflächen durch Gummiwalzen weggequetscht und fließt in die kleine seitlich angebrachte Flasche. Die Trockung erfolgt durch ein Warmluftgebläse.

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