Diafilme archivieren. Diarahmen und Magazine
2004 © Thomas GadeSeiten |
Die frühen Diaprojektoren hatten einen Einzeleinschub. Es gab noch keine Magazine. Daher wurden die Dias in passenden Kästchen aufgehoben. Viele moderne Archiven machen das inzwischen wieder in Kartons aus konservatorisch unbedenklichen Stoffen. Karton hat den Vorteil, Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben zu können und wirkt wie ein Klimapuffer. Später aufkommende Plastikschachteln können Weichmacher enthalten und ein ungünstiges Mikroklima durch den hermetischen Abschluß bewirken. Letzterem kann man entgegenwirken, indem an den Ecken kleine Löcher in die Deckel gebohrt werden. Zudem legt man ein Stück Löschpapier in die Schachtel. Es sollte nach wenigen Jahren ausgetauscht werden.
Das abgebildete Konvolut enthält Aufnahmen aus Paris im Jahre 1941. Man sieht, dass die Rahmen sehr unterschiedlich sind. Damals verwendete man schon Papp- und Metallrahmen. Die später sehr beliebten Doppelgläser, die an den Rändern mit selbstklebenden Papierstreifen fixiert wurden, wurden für diese Bilder noch nicht verwendet.
Das Aufbewahren in alten Magazinen kostet viel Platz, da die einzelnen Fächer relativ breit sind und zwischen ihnen eine Zwischenwand oder zumindest Stege sind. Vor einer dauerhaften Entnahme muß man die Angaben auf die Dias oder dem neuen Aufbewahrungsort übertragen.
Eine andere Form der Aufbewahrung ist weit verbreitet. Glaslos gerahmte Dias in dünnen Rahmen werden in speziellen abheftbaren Hüllen in Din A5 oder A4 Größe aufbewahrt. So sind die Bilder ausreichend gegen mechanische Einflüsse geschützt und die Gefahr der Bildung eines feuchten Mikroklimas am Diamaterial ist gering, da die Fächer oben offen sind.
Mittlerweile kann man davon ausgehen, dass eine Markenhülle aus einer Substanz besteht, die das Filmmaterial nicht schädigt. Das war nicht immer so. Da Plastik mit der Zeit spröde wird, hatte man Weichmacher hinzugefügt. Solche Hüllen waren für die Langzeitarchivierung ungeeignet.
Gute Hüllen sollen aus Polyester (Mylar-D von DuPont / Melinex-O), Polypropylen und bei knappen Budget zumindest aus Polyethylen sein. Alle anderen sind fragwürdig.
Kunstoffhüllen können unter Umständen einen Belag bekommen. Auf den nebenstehenden Bildern sieht man eine Art Kalkniederschlag auf den Diahüllen. Die Dias selbst waren nicht betroffen.
Während eines Winter lief in den Archivräumen ein Luftbefeuchtungsgerät, welches mit Ultraschall Wasser zum Dampfen bringt und einen verträglichen Luftfeuchtigsgrad erhalten sollte. Obwohl das Wasser mehrfach gefiltert oder destilliert war und die Ultraschallverdampfung das Wasser sterilisiert, entdeckte ich auf glatten Kunstoffen wie CDs und DVDs sowie deren Plastikhüllen und den Diahüllen einen weißen Belag, der auf Metallen, Holz und Glas nicht auftauchte.
Nicht zuletzt deswegen, sondern auch um Platz zu sparen, wird die Diasammlung allmählich in geeignete Holzkästen umgefüllen, die mit säurefreiem, ph-neutralen Aquarallpapier ausgelegt sind.
Holzdiakästen waren früher popular und wichen später den Kunstoffmagazinen und Diakoffern aus Plastik und Metall. Bei Wohnungsauflösungen sind die originalen Kästen aus Holz noch zu finden. Viele Dias haben darin mehrere Jahrzehnte ohne sichtbare Beeinträchtigungen verbracht. Diese Kästen wurden von verschiedenen Herstellern vertrieben. Hama und Rowi boten einwandfreie Behälter an.
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