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Plustek OpticFilm 7200i

2006 / 2022 © Thomas Gade

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(baugleich: Quato IntelliScan 5000)


Lieferumfang

Scanner, Netzteil, USB Kabel, zwei Filmhalter (je einer für Filmstreifen und gerahmte Dias),
gepolsterte Tasche, Unterlagen, 3 Software CDs mit diverser Software:

SilverFast Ai 6, QuickScan, Corel Draw Essentials 2 und die NewSoft Presto Programme:
PageManager, ImageFolio und Mr. Photo

Technische Daten

Hersteller Plustek
Bezeichnung Plustek OpticFim 7200i
Typ Filmscanner für 35mm Film, gerahmte Dias und Filmstreifen
Max. Auflösung 7200 DPI laut Hersteller, 3650 DPI laut eigener Messung mit USAF-1951 Testchart
Anschluss USB 2.0
Preise:  
mit SilverFast Ai 6 360 bis 400 €
mit SilverFast Se 6 270 bis 300 €

Scanzeiten

(Beispiele mit VueScan Pro 8.26 am AMD 3200+, 2 GB Ram, Windows XP Pro)

Schwarzweiss, 7200 dpi , 16-Bit Ausgabe 2 Minuten 48 Sekunden
Farbnegativ, 3600 dpi, medium Infrarotreinigung 2 Minuten 20 Sekunden
Farbdia, 3600 dpi, medium Infrarotreinigung 2 Minuten 12 Sekunden
Farbdia, 7200 dpi, heavy Infrarotreinigung 5 Minuten 45 Sekunden

Installation

Die ursprüngliche Inbetriebnahme (im Jahre 2006) des Plustek OpticFilm 7200i sah vor, dass zuerst die Plustek-Software installiert wurde und danach SilverFast. Dies war auch dann erforderlich, wenn nur VueScan zum Scannen einsetzt wurde. Später reichte für VueScan die Installation des Plustek Treibers; auf SilverFast konnte man verzichten.

Ließ man dem Setup freie Hand, gelangten viele Daten auf den Rechner. Neben den Treibern wurden drei Programme installiert. Mit der Konfiguration 'minimal' ersparte man sich zwei Programme aber der verbleibende PageManager belegte immer noch 138 MB Speicher. Im Autostarte nistet sich das Programm QuickScan ein. Untersuchte man den Datenwust genauer, fielen im PageManager-Ordner lcd- und lcm-Dateien auf, die Sprachvarianten waren. Löschte man alle bis auf die Deutschen (german.lcd), flogen 46 MB (!) in den Papierkorb. Die Inhalte der Ordner 'Samples' konnten ebenfalls gelöscht werden. Deinstallierte man den PageManager komplett, bleiben nur noch 3,5 MB im Plustek-Verzeichnis. 2006 waren solche Entschlackungskuren wichtig.

Anschließend war QuickScan aus dem Autostart zu entfernen, da sonst beim Neustart des PCs die Meldung erschien, dass SilverFast nicht gefunden wurde. Danach vermissten weder VueScan noch SilverFast etwas und konnten den Scanner ohne Einschränkungen ansteuern. Die Schalter QuickScan und IntelliScan wurden mit der Deinstallation des PageManagers außer Kraft gesetzt, doch waren/sind sie unbedeutend.

Installation unter Windows 10

November 2022 / Ich verband nach etlichen Jahren mal wieder einen Plustek OpticFilm 7200i mit einem Computer, auf dem nicht wie früher auf älteren PC's Windows XP installiert war, sondern Windows 10 und eine aktuelle 64-Bit Version von VueScan. Auf das Installieren der alten Software, die auf zwei CDs zum Lieferumfang des Scanners gehörte, hatte ich verzichtet. SilverFast 6 war dermaßen veraltet, dass es nur geschichtlichen Wert hatte. Der Kauf einer aktuellen Version hätte mehr gekostet, als der Filmscanner noch wert war.

Er wurde problemlos erkannt. Die Vorschau und Scanvorgänge ließen sich initiieren. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass der Scanner einen Defekt hatte oder die Software nicht wirklich kompatibel war. An einem Bildrand (schmale Kante) gab es nach dem Scannen einen rötlichen Streifen. Die Details in Bildern mit 7200 dpi hatten gezackte Kanten. Außerdem waren Fotos streifig, bei denen die Infrarot-Reinigung aktiviert war, die übrigens auch gar nicht funktionierte.



Kein Defekt, sondern falscher Treiber: Fehlerhafte automatische Erkennung des eigentlichen Bildes. Purpurfarbene Streifen am rechten Bildrand.




Keine Defekt, sondern falscher Treiber: Scan mit SRD (IR-Defekterkennung), Ausschitt vom rechten Bildrand.
Streifiges Bild, Staub nicht beseitigt, purpurfarbene Streifen

Defekter Scanner oder falscher Treiber? VueScan enthielt einen Universaltreiber für viele Scanner. Vielleicht passte der nicht so richtig. Auf der Website des Herstellers Plustek gab es speziell für diesen Scanner einen zum Download, jedoch sollte er nicht mehr mit Windows 10 und 11 kompatibel sein.

https://plustek.com/deu/support/drivers-and-downloads.php

Es ließ sich trotzdem verwenden. Dazu musste lediglich die Kompatibilität der setup.exe Datei im Installationsordner auf Windows XP, Service Pack 3 umgestellt werden. Und zwar für alle Benutzer. Möglich war das mit Administratorenrechten. Danach ließ er sich installieren.

Falls das nicht sofort klappt, probiert man es erneut. Anschließend wird VueScan geöffnet und geprüft, ob die Ergebnisse nun besser werden. Falls nicht, wird VueScan deinstalliert und danach wieder installiert. Sollte im Internet ein Update zur Verfügung stehen, kann man auch das in Anspruch nehmen. Danach wird der Computer heruntergefahren und der Scanner eingeschaltet.

War er während des Herunterfahrens des Computers schon eingeschaltet, wird er nochmals aus- und danach wieder angeschaltet. Beim erneuten Hochfahren des Computers, erkennt dieser den Scanner und den dazugehörigen Treiber, der dann auch von VueScan verwendet wird.

Hat alles richtig geklappt, ist der Plustek OpticFilm 7200i ziemlich flott und liefert einwandfreie Ergebnisse. Diese Prozedur muss nur einmal durchgeführt werden. Danach ist VueScan dauerhaft auf diesen Scanner eingerichtet.



Ergebnis mit richtigem Treiber. Gute Detaildarstellung, korrekte automatische Bilderkennung, keine Streifen. Perfekt!

Während ich früher keinen Unterschied zwischen Scans mit 3600 dpi und 7200 dpi feststellte, war mit einem leistungsstärkeren Computer und der aktuellen Software mithilfe eines USAF-Testcharts durchaus eine höhere Auflösung nachzuweisen.

Eine 48-Bit Datei mit 7200 dpi vom Kleinbildformat hat unkomprimiert eine Größe von ca. 360 Megabyte. Vor 15 Jahren waren das harte Nüsse für gängige Computer. Inzwischen verlaufen die Vorgänge zur Bildbearbeitung durch das Scanprogramm auf deutlich leistungsfähigeren Geräten in Windeseile. Es gibt bei entsprechender Detailmenge deshalb auch keinen Grund, auf die bessere Auflösung zu verzichten. Zu bedenken ist dabei, dass viele Dias und Negative durch Unschärfe oder Leistungsgrenzen der Objektive selber gar nicht so hoch aufgelöste Bilder enthalten, dass sich die höchste Auflösung am Scanner lohnt. Mit der Einstellung 3600 dpi werden die meisten Vorlagen erschöpfend aufgelöst.

Hardware

Der OptikFilm 7200i ist kompakt und leicht. Er hat ein externes Netzteil und scannt relativ leise. Der Vorlagenwechsel bzw. Filmtansport erfolgt manuell.

Zum Einbringen der gerahmten Dias oder Kleinbildfilmstreifen sind dem Scanner zwei Filmhalter beigelegt. Sie sind aus Kunststoff und machen einen verläßlichen Eindruck. Beim Einschieben eines Filmhalters in den dafür vorgesehenen Schlitz spürt man Rastpunkte, die das richtige Positionieren eines Bildes einfach machen. Mit etwas Fingerspitzengefühl geht das prima. Die seitlichen öffnungen des Scanners haben Staubschutzklappen, die automatisch zufallen wenn kein Filmhalter im Scanner steckt.





Vier Filmhalter von Nikon, Polaroid / Mikrotek und die beiden Plusteks in der Mitte. Nikons Filmstreifenhalter (oben) ist kompliziert und fummelig zu bedienen. Polaroid Filmstreifenhalter (unten) sind filigran und zerbrechlich. Dagegen sind die Halter von Plustek robust und einfach zu handhaben. Der Filmstreifenhalter sollte Nuten haben, mit denen man Filme mit starkem Drall vor dem Schließen fixieren kann.


Ein Nikon Coolscan 5000 neben einem Opticfilm 7200i

Im Gegensatz zu den Reflekta Proscans und baugleichen Typen braucht der Plustek OptikFilm 7200i nach Eingabe eines Scanbefehls keine lange Anlaufzeit. Es finden keine endlosen Kalibriervorgänge statt. Wenn überhaupt, gibt es sehr kurze Lampenaufwärmphasen. Das Gerät startet zügig und trödelt auch nicht beim Scanvorgang, solange man keine Farbbilder mit 7200 dpi und Infrarotreinigung scannt.

Der Vergleich von 3600 dpi Dateien mit 7200 dpi Dateien zeigt so gut wie keinen Unterschied, abgesehen von der vierfachen Größe der Bilder mit der letzten Einstellung. Sie ist überflüssig. Der Scanner hat eine hardwarebasierte Schmutz- und Kratzererkennung, für die neben dem RGB-Scan ein zweiter Infrarot-Scan durchgeführt wird.

Infrarotgestütze Defekterkennung

Plustek OpticFilm Scanner haben einen Infrarotkanal zum Darstellen von Schmutz und Kratzern wenn hinter der Zahl in ihrer Bezeichnung der Buchstabe ‚I‘ steht. Das trifft beim Plustek OpticFilm 7200i zu. Das Verfahren heißt bei Plustek SDR (scratch dust removal). Es funktioniert nicht bei konventionellen Schwarzweißfilmen und versagt meistens auch bei Kodakchrome Diafilmen.Es gab nur wenige Schwarzweißfilme, die im Farbprozess C41 entwickelt wurden. Aktuell ist davon nur noch der Ilford XP2 im Handel. Nur bei solchen Schwarzweißfilmen funktioniert auch SDR.

Grundsätzlich ist anzunehmen, dass SDR mit allen Farbnegativen und fast allen Diafilmen kompatibel ist. Das Verfahren liefert mit dem Plustek OpticFilm 7200i und VueScan sehr gute Ergebnisse.

VueScan

VueScan ist mit dem Plustek OpticFilm 7200i kompatibel und bietet dem erfahrenen Nutzer weitgehende Möglichkeiten zum Bedienen des Scanners.

Auf der Plustek-Website gibt es sogar einen Downloadlink für VueScan. Es ist ein kompaktes Programm, welches wenig am bestehenden Softwaresystem ändert und keine Romane in die Registry schreibt. Es kann zurzeit (September-2006) nach Angaben des Entwicklers über 500 verschiedene Scanner ansteuern. Nach der Installation konnte der Scanner problemlos mit VueScan bedient werden.

SilverFast Ai 6

Zum Lieferumfang dieses Scanners gehört SilverFast SE oder Ai.
Nachtrag / November 2022: Die Version 6 ist total veraltet. Ein Upgrade auf eine aktuelle Version wäre zu teuer.

Automatikschalter

An der Vorderseite des Scanners gibt es neben dem An/Aus-Schalter zwei weitere Schalter. Neben dem einen steht QuickScan, nebem dem anderen IntelliScan. Sie ermöglichen das Scannen auf Knopfdruck. Ich halte das für überflüssigen Schnickschnack, weil die Steuerung des Scanprogramms per Maus und Tastatur am Computer erfolgt. Für Flachbettscanner, die auf diese Weise als Kopierer verwendet werden könnten, wäre das anders. Aber bei einem Filmscanner?

2006 / 2022 © Thomas Gade

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