Carl Zeiss Jena - Parallaktische Montierung TM
Thomas Gade - April 2012Beschreibung
Parallaktische Montierung TM
Die Montierung hat einen Synchronmotor an der RA-Achse, der mit 220 Volt betrieben wird. Er läuft mit Sternengeschwindigkeit. An beiden Achsen befinden sich manuelle Feintriebe. Hier werden keine Schnecken und Zahnräder eingesetzt. Der manuelle Feinantrieb erfolgt über Zug und Druck durch einschraubbare Stangen und Federn. Unter Nutzung des vollen Einstellbereichs wäre das manuelle Folgen (ohne Motorantrieb) ca. 0,5 Stunden möglich. Hervorstechende Merkmal sind die großen Teilkreise, mit denen bei gut ausgerichteter Montierung astronomische Objekte leicht gefunden werden können. Der Anschluss des Teleskops erfolgt über die Zeiss-Prismenschiene.Technische Daten
Gewicht des Achsenkreuzes | 4,5 kg |
Gewichts des Gegengewichts | 2,5 kg |
Tragkraft | max. 8 kg |
Anschluss | Klemmbare Schwalbenführung |
manueller Nachführbereich | ca. 30 Minuten / in Stunde 7,5° |
Große Teilkreise
Konventionelle Refraktoren bis 80mm Öffnung oder leichte und kurz gebaute ED Refraktoren bis 100mm sowie Mak bis 5" oder SCT bis 6" werden von der Zeiss TM gut getragen.
Für die Zeiss Refraktoren 63/840 und AS 80/840 ist die Montierung der ideale Unterbau. Der Zeiss AS 80/1200 ist lang und bringt entsprechend lange Hebel ins Spiel. Die TM wird damit klarkommen, doch gelangt sie dabei an ihre 'vernünftige Belastungsgrenze'. Man wird ein längeres Abklingen von Schwingungen hinnehmen müssen.
Fazit
Diese Montierung hat eine gute Nachführung für Sterne und läßt sich leicht korrekt ausrichten, um einwandfrei zu arbeiten. Die 220 Volt sind auf dem Balkon oder auf der Terasse meist problemlos verfügbar und dem Anwender angenehmer als das Hantieren mit Batterien und einer Steuereinheit. Goto und automatisches Guiding entfallen bei der Konstruktion, doch viele brauchen diese Funktionen nicht oder sind gegen die Kabellage, die beispielsweise im Zusammenhang mit einer motorisierten Vixen GP zustande kommt.Die manuelle Nachführung geht gut. Der im Vergleich mit Schnecken- und Zahnrädern kleine Verstellbereich setzt Grenzen, die in der Praxis eine entsprechende Arbeitsweise und Aufmerksamkeit erfordert. Daran gewöhnt man sich.
Die Zeiss TM ist eine relativ kompakte und leichte Montierung für das von ihr maximal zu tragende Gewicht. Es bedarf keines großen Kraftaktes, um die Montierung mit Gegengewicht und Stativ zum Beobachtungsort zu tragen. Dank der nicht so starken Spreizung der Beine, kommt man damit auch durch schmale Balkontüren oder aus dem Schebergartenschuppen ohne sie einklappen zu müssen. Das macht das Handling einfach. Die Stromzufuhr mittels Kabeltrommel ist an solchen Orten in Minutenschnelle erledigt.
Wer fernab vom Stromnetz beobachtet, nimmt eine kleine Starterbatterie mit einem 12 Volt zu 220 Volt Umwandler, der den Gleichtstrom des Akkus in Wechselstrom mit höherer Spannung umwandelt.
Das Zeiss Klemmsystem läßt sich nicht ohne größeren Aufwand verändern. Daher ist teleskopseitig eine Zeiss Prismenschiene (Schwalbenschwanz) notwendig.
Wer kein Autoguiding und Goto braucht, ist mit dieser Montierung in ihrer Klasse sehr gut bedient.
© Thomas Gade
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