Sky-Watcher Pro 150 mm Maksutov / SKM 150
Thomas Gade - 2007(Hinweis zur Schreibweise: Auf dem Teleskop steht 'Sky-Watcher'. In Händlerangeboten und Foren wird auch der Begriff 'Skywatcher' verwendet.)
Der SKM 150 auf einer HEQ5 Montierung. Der Bionokularansatz stammt von Seben. Die Montierung ist für dieses Teleskop mehr als ausreichend dimensioniert, doch kann ein massiver Unterbau nie schaden.
Technische Daten
Teleskoptyp | Maksutov |
Öffnung | 150 mm / 6" |
Brennweite | 1800 mm |
Gewicht | 5,9 kg |
Länge / Durchmesser | 45 cm / 18,3 cm |
Scharfstellung | Innenfokussierung |
Preis (mit Sucher und 2 Okularen) | ca. 560 € (Dezember 2007) |
Anschluss - Montierung | GP-Prismenschiene |
Beschreibung
Das SKM Pro 150 wird mit zwei Okularen, Zenitprisma und 50mm Sucher geliefert. Die Okulare haben Brennweiten von 9mm und 25mm. Damit werden Vergrößerungen von 72-fach und 200-fach erzielt. Im Dezember 2007 kostete das Set ca. 560 €. Der Koffer ist ein optionales Zubehör.Der SKM 150 ist 2006 oder 2007 auf dem Markt erschienen. Auf dem Gebrauchtmarkt wird das Teleskop im guten Zustand für ca. 350 Euro angeboten. Ein 6" Maksutov von Intes ist gebraucht nicht unter der doppelten Summe erhältlich.
Das Teleskop macht einen robusten Eindruck. Der Tubus besteht aus Metall. Auf der Unterseite befindet sich eine Prismenschiene mit Fotostativgewinde. Die Schiene ist kompatibel mit Vixen GP Montierungen und Kopien. Ein Blick in den Tubus zeigt, dass die Schiene mit zwei kleinen Schrauben befestigt ist. Wem das nicht ausreichend erscheint, wird nicht umhin kommen, das Teleskop zu öffnen und entsprechende Veränderungen vorzunehmen. Bei der Gelegenheit könnte man die Innenseite mit dunklem Velours belegen.
Das Scharfstellen funktioniert über das Bewegen des Hauptspiegels. Dabei kann das sogenannte 'Shifting' durch ein Verkippen des Spiegels beim Wechsel zwischen Vor- und Rückwärtsbewegung auftreten. Das beobachtete Motiv bewegt sich dadurch im Okular. Am getesteten SKM 150 war Shifting feststellbar. Bei höheren Vergrößerungen kann das stören. Abhilfe würde ein zusätzlicher Crayford-Fokussierer leisten.
An der Rückseite des Teleskops befinden sich sechs Schrauben zum Justieren des Spiegels, ein Drehknopf zum Scharfstellen und der Okularanschluss mit T-2 Gewinde.
Der Durchmesser des Blendrohres ist relativ klein. Es gibt eine Metallblende, die den Ausgang auf 25mm verringert. Beim kleineren SKM 127mm ist die Öffnung 3mm größer und entspricht damit dem inneren Tubusdurchmesser eines 1 1/4 Zoll Okulars. Im Teleskophandel ist ein 2" Adapter erhältlich, der angesichts des relativ dünnen Blendrohres fragwürdig erscheint. Ein Astohändler versicherte auf Anfrage, dass 2" Okulare mit Feldlinsen bis 41mm Durchmesser ausreichend ausgeleuchtet werden.
Innendurchmesser des Blendrohrs: 25 mm
Links: Celestron C8 SCT Rechts: Sky-Watcher Pro Series 150mm Maksutov
Der innere Durchmesser des Celestron-Blendrohres beträgt 38 mm und beim SKM 150 nur 25 mm.
Der Drehknopf zum Fokussieren ist mit Gummi ummantelt. Er läßt sich leicht und ohne Spiel drehen. Der Sekundärspiegel wurde auf die Innenseite der Meniskuslinse aufgedampft. An der Rückseite der Hauptspiegelzelle sind Zug- und Druckscharuben zur Justage des optischen Systems vorhanden. |
Dank der Hauptspiegelfokussierung ist das Teleskop mit Binokularansätzen prima verwendbar |
Transportabel?
Das kompakte Teleskop gehört eindeutig zu den transportablen Optiken. Dieser Eindruck wird lediglich vom Transportkoffer, der stolze 100 Euro kostet, beeinträchtigt. Er ist groß und nicht besonders stabil. Man kann sich nicht darauf setzen, was draußen beim Beobachten praktisch wäre. Der kleinere SKM 127 wird mit einer praktischen gepolsterten Tasche geliefert. ähnliches kennen wir von den Intes Maks. Die wäre auch für den SKM 150 interessant.
Das Teleskop könnte in einem halb so großen Koffer verstaut werden.
Balkontauglich?
Nicht jeder mag oder kann seine Ausrüstung an einen ruhigen dunklen Ort transportieren. Für viele astronomische Beobachtungen reicht der Balkon.Der kompakte Skywatcher Maksutov ist dafür absolut tauglich. Falls keine astronomische Montierung vorhanden ist, reicht zur Not noch ein schwerer Kopf auf einem stabilen Fotostativ. Das Nachführen wird dann allerdings schwierig.
Anforderungen an eine Montierung
Dieses Teleskop harmoniert mit Montierungen wie eine Vixen GP und ähnliche Typen. Bei einem Eigengewicht von knapp 6 kg und Zubehör, das weitere 2 kg auf die Waage bringen kann, ist die Nenn-Tragfähigkeit dieser Montierungen nicht ganz erreicht. Aufgrund der kurzen Bauweise ist die Hebelkraft, die beim Bedienen der Fokussierers auf dem System lastet, gering. Ein langer Refraktor mit dem gleichen Gewicht und langem Hebel würde die Vixen GP viel stärker belasten. Die oben auf dem Bild zu sehende HEQ 5 ist eine gute Plattform für dieses Teleskop.Okulare
Das Teleskop wurde mit zwei Okularen geliefert, die designmäßig an teure Pentaxoptiken erinnern. Das 25mm Okular ist gut, während das 9mm nicht überzeugt. Beide haben ein relativ kleines Bildfeld. Das mitgelieferte 25mm Okular ist dank des langen Betrachtungsabstands brillentauglich. Dagegen hat das 9mm Okular ein schwieriges Einblickverhalten.Optische Leistung
Die Bildqualität wird von Temperaturunterschieden zwischen dem Teleskop und der Umgebung beeinträchtigt. Diese Optik muss zur besten Leistung die Umgebungstemperatur annehmen. Meist wird ein Teleskop aus der warmen Stube ins kühle Freie getragen. Das Teleskop benötigt ca. eine Stunde, um abzukühlen. Die Zeitdauer ist abhängig vom Temperaturunterschied und der Luftbewegung. Nach Ablauf dieser Anpassungsphase, ist das SKM 150 gut bis zur sinnvollen maximalen Vergrößerung von 300x verwendbar.Die Bilder zeigen keine Farbsäume an kontrastreichen Kanten, wie man sie von den klassischen Fraunhofer Refraktoren her kennt. Das Öffnungsverhältnis von 1:12 ist vor allem für Planeten, Sonne und Mond interessant. Für großflächige Deep-Sky-Objekte wäre ein Teleskop mit einem Öffnungsverhältnis zwischen 1:5 bis 1:8 geeigneter. Doch lassen sich Objekte wie der Orion Nebel gut mit diesem Teleskop beobachten.
Fazit
Der 150mm Maksutov ist mit 6 Kilogramm Gewicht und 45 cm Länge noch gut transportabel. Die Optik ist in Ordnung; die Bildqualität ist gut. Die Konstruktion wirkt relativ solide. Dieses Teleskop könnte ein größer dimensioniertes Blendrohr vertragen, um eine brauchbare 2" Option zu gewährleisten und beim Fotografieren auf größeren Sensoren nicht zu vignettieren.Das sichtbare Shifting beim Scharfstellen irritiert. Wir haben ein frühes Exemplar getestet. Es ist denkbar, dass der Hersteller hier nachgebessert hat. Vor dem Kauf sollte das Teleskop auf Shifting überprüft werden.
© Thomas Gade
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