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Azimutale Montierung

Thomas Gade - April 2013

Stativköpfe für lange Brennweiten


Von links nach rechts: Helix / Hercules Gabelmontierung, Ayo, Unitron / Polarex und Vixen Porta.

Wer einen Stativkopf für lange Brennweiten sucht, sollte mal über den Tellerrand schauen und sehen, was die Hobbyastronomen verwenden.

Für Teleskope gibt es grundsätzlich zwei Montierungsarten, nämlich die parallaktische und die azimutale. Bei der parallaktischen wird die Polachse parallel zur Erdachse gestellt, sodass man zum Ausgleich der Sternbewegung durch die Rotation der Erde nur die Achse bewegen muss.

Die azimutale Montierung hat eine waagerechte horizontale Achse und eine senkrechte vertikale Achse. Sie eignet sich bedingt für visuelle astronomische Beobachtungen und noch viel besser als Unterbau für die (Natur-)Fotografie. Hier geht es mehr darum, horizontal zu schwenken und je nach Position des Motivs die Höhe nachzustellen. Die parallaktische Montierung mit 'schiefen' Achsen ist dafür nicht geeignet.

Unitron / Polarex - Azimutale Montierung

Es gab sie in verschiedenen Größen für Refraktoren von 40mm(!) bis 100mm öffnung.



Weiterlesen: Mehr Infos über azimutalen Montierungen von Unitron ...


Vixen Porta

Die Vixen Porta trägt kleinere Teleskope und größere Teleobjektive bestens. Für Naturaufnahmen ist sie wegen ihrer Rutschkupplungen und Feinantriebe hervorragend geeignet. Im Fotohandel gibt es nichts Vergleichbares. Verbesserungswürdig sind lediglich ihre Drehknöpfe, die leicht ausgetauscht werden können. Das zur Montierung gehörende Stativ sollte man gleich entsorgen und gegen etwas Solides, beispielsweise ein Vermessungssativ (100 €), austauschen.




Pentax K-5 mit Skywatcher ED80 Pro Teleskop (600mm Brennweite) an der Vixen Porta. Eine ideale Kombination für Naturaufnahmen.

Helix / Hercules Gabelmontierung - 8"

Diese Gabelmontierung wurde sehr robust gebaut und trägt selbst einen 120mm Refraktor mit Spiegelreflexkamera ordentlich. Sie wiegt 4 kg. Die Griffe der Verstellschrauben sind aus massivem Metall. Es besteht kein Zweifel daran, dass die Helix / Hercules Gabelmontierung nicht als Spielzeug konzipiert wurde. Als Unterbau ist ein solides Stativ notwendig.

Der Wiederstand der Achsen ist fein abstufbar mit großen Schrauben einstellbar. Zwischen dem aneinander beweglichen Metall gibt es weiße dünne Scheiben, vermutlich aus Teflon, das eine gute ruckelfreie Bewegung gewährleisten soll. Einen Feinantrieb gibt es bei dieser Gabel nicht. Sie läßt sich auch so gut auf Motive richten, aber für ganz feine Korrekturen bei Brennweiten über 600mm wäre eine Mechanik wie bei der Vixen Porta oder der Unitron schön. Vermutlich würde diese in der passenden robusten Ausführung jeden erzielbaren Preisrahmen sprengen.





Es gibt diese Montierung in breiteren Ausführungen, die Instrumente mit größeren Durchmessern tragen.

AYO

Die AYO kommt aus der Schweiz. Das reine Achsenkreuz wiegt ca. 2,6 kg und mit der kurzen Verlängerung ca. 2,85 kg. Eine optionale Gegengewichtsstange wiegt 0,5 kg. Die Gegengewichte mit Bohrung im Vixen-GP-Format können unterschiedlich viel wiegen, je nach Größe werden sie zwischen 2 kg und 5 kg auf die Waage bringen.



Die Ayo mit einem Sky-Watcher ED80 Pro Refraktor. Für die Montierung ist die Gegengewichtsstange unnötig. Sie verkraftet die Last auch so mühelos. Aber zur besseren Balance der Ayo auf dem Stativ ist das Gegengewicht sinnvoll. Für terrestrische fotografische Zwecke ist die Ayo sehr gut geeignet, wahrscheinlich am besten unter den bisher gezeigten Montierungen.



Diese kompakte Montierung verkraftet ohne weiteres einen Celestron C8 mit 2000mm Brennweite und mehr. Damit ist sie klar im Vorteil gegenüber den vorher genannten Montierungen, die mit den Maßen eines solchen Instruments überfordert sind. Die Ayo hat Rutschkupplungen, die nach Bedarf mehr oder weniger fest eingestellt werden. Das Teleskop sollte im vertikalen Pendel gut ausbalanciert sein. Dann läßt sich das Instument gut auf das gewünschte Motiv einstellen.

In der Astronomie kann mit der Ayo unter dem Teleskop der Himmel bei geringeren Vergrößerungen und Weitwinkelokularen sehr gut gemustert werden. Für höhere Vergrößerungen (ab 80x) ist das Nachführen am Sternenhimmel durch Zug und Druck auf das Teleskop nicht jedermanns Sache.

Fluid Videokopf - Sirui VH-10



Fluid Videoköpfe sind eine Alternative zu azimutalen Montierungen aus dem Astrohandel. Der Sirui VH-10 trägt kleine Refraktoren und Maksutovs.


Tags: alt-azimuth mount mount - Unitron - Polarex - Azimutale Montierung



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