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Nikon LS-2000 Filmscanner

2002 / 2024 © Thomas Gade


Nikon LS 2000 Filmscanner an einem Dell Latitude D830. Dessen Dockingstation hat einen PCI Slot für u.a. eine SCSI Karte. Der alte Laptop aus 2007 ist ein flotter Partner für den noch älteren Filmscanner.

Nikon LS-2000 für Kleinbildfilm


Der Nikon LS-2000 ist ein Filmscanner für Kleinbildfilm mit einer Stauberkennungs- und -beseitungsfunktion. Er wurde 1998 eingeführt. Der Anschluß an einen PC erfolgt über SCSI. Der Nikon hat vorne einen Schacht für verschiedene Filmhalter. Standardmäßig wird der Scanner mit einem Adapter MA-20 für einzelne gerahmte Dias und einem Filmstreifenhalter für Kleinbild sowie der Zufuhr SA-20 für den automatischen Filmstreifeneinzug geliefert. Mit letzterer zieht er automatisch Filmstreifen mit bis zu 6 Bildern im üblichen KB-Format ein. Optional gibt es einen automatischen Diawechsler. Man kann damit bis zu 40 gerahmte Dias (je nach Dicke der Rahmen) stapelweise scannen.

Der Nikon LS-2000 ist ein Filmscanner für Kleinbildfilm mit infrarotbasierter Erkennung und Retusche von Staub und Kratzern.

SCSI Anschluss


Der Anschluß des Nikon LS-2000 erfolgt über SCSI. Entweder hat der Computer einen SCSI Anschluss oder man versucht sein Glück mit einem Adapter SCSI/USB. Ältere SCSI Karte lassen sich in moderne Computer nicht mehr einbauen. Relativ unkompliziert sind ältere Notebooks mit PCMCIA Schacht für SCSI Karten, wie der Dell Latitude D630 oder D830. Am besten installiert man darauf Windows XP. Es enthält die nötigen Treiber für SCSI und macht am wenigsten Stress.


Der Dell Latitude D830 hat einen PCMCIA Schacht, in den eine SCSI Karte (Adaptec SlimSCSI 1480) passt. Für den Express Card Schacht gibt es Karten mit zwei USB 3 Steckplätzen.



An der Vorderseite des Nikon LS-2000 befindet sich ein Schacht für Filmhalter. Die Öffnung kann durch eine hochschiebbare Tür verschlossen werden.

Standardmäßig wird der Scanner mit einem Einschub MA-20 für Einzeldias und Filmstreifenhalter sowie der Zufuhr SA-20 für den automatischen Filmstreifeneinzug geliefert. Damit zieht er automatisch Filmstreifen mit bis zu 6 Bildern im üblichen KB-Format ein. Optional gibt es den automatischen Diawechsler SF-200. Damit kann man bis zu 40 gerahmte Dias (je nach Dicke der Rahmen) stapelweise scannen.


Nikon LS-2000 Filmscanner mit SA-20 Filmstreifenzufuhr und MA-20 für gerahmte Dias oder Filmstreifenhalter.


Rückseite. Man sieht zwei SCSI Anschlüsse. USB gab es damals noch nicht. Der Anschluss an ältere PCs mit SCSI Karte ist aber unproblematisch.

Software

Die Software (Nikon Scan 2.5) ist ok, könnte aber besser sein. Die Tonwertautomatik korrigiert etwas über. Nikon Scan 3.1, eigentlich für die Nachfolgegeneration der Nikon Scanner entwickelt, hat mehr Einstellungen und funktioniert auch mit dem Nikon LS-2000. Bei keiner Softwarevariante kann man die Grenzen der automatischen Korrektur eingeben. So kommt es oft zum sogenannten 'clipping', bei dem in den hellsten und/oder den dunkelsten Bildzonen Bildzeichnung verloren geht.

Alternativ bieten SilverFast und VueScan bessere Einstellmöglichkeiten.

Die Bildqualität des Nikon LS-2000 ist ordentlich. Im Vergleich mit einem 3600 dpi Flachbettscanner ist nicht festzustellen, dass kleine Details fehlen. Er erfaßt alle Bilddetails eines normalen Negativs/Dias, welches mit einer guten Kamera und einer ruhigen Hand auf handelsüblichem Film aufgenommen wurde.

Wer mit Spitzenobjektiven, feinstkörnigen Filmen, Blitz und Stativ arbeitet, mag mit einem 4000 dpi Scanner etwas mehr erreichen. Der erfaßbare Helligkeitsumfang (Dmax) ist für Farbnegative immer ausreichend. Bei sehr kontrastreichen Schwarzweißnegativen oder Dias ist der Nikon LS-2000 leicht überfordert, was zu Bildschwächen in den hellsten oder dunkelsten Partien führt. Evtl. läßt sich hier etwas mit einer anderen Software erreichen (z.B. VueScan / www.hamrick.com)

Die Schmutzerkennung ist hervorragend. Kleine Stippen und Fusseln werden erkannt und sind auf dem Scan nicht zu sehen. Allerdings funktioniert das nicht bei den konventionellen Schwarzweißfilmen. Nur Filme, die im Farbprozess entwickelt wurden (z.B. Ilford XP) erlauben dies.





Der Scanner hat eine automatische Zufuhr von Filmstreifen bis 6 Bildern Länge. Sie funktioniert gut und erlaubt ein angenehmes Abarbeiten der Negativstapel, die sich in den Archiven angesammelt haben.

Optional gibt es die automatische Diazufuhr SF-200. Dessen Magazin nimmt je nach Dicke der Rahmen bis zu 50 Dias auf. Der Stapelscanvorgang mit gerahmten Dias verläuft leider nicht immer problemlos. Rahmen mit ca. 2mm Dicke und leicht gerundeten Seiten lassen sich gut verarbeiten. Die Zufuhreinheit neigt jedoch dazu, andere Dias nicht richtig zu transportieren oder zu verkanten. Dann bleibt alles stehen. Das ist ärgerlich, da man in der Nähe des Scanners bleiben muß und mit halbem Ohr stets auf die Geräusche achtet. Wenn man nichts hört, ist er (wieder mal) stehengeblieben. Ein hohes Motorgeräusch deutet darauf hin, daß er vergeblich mit einem verklemmten Dia kämpft (Ob das für den Scanner gut ist?). Dann muß man den Diarahmen aus dem empfindlichen Mechanismus prokeln und den Vorgang neu starten. Das dürfte bei dem Preis des Feeders nicht passieren. Manchmal hilft es, die Diarahmen an der Seite, wo der Schieber des Feeders schiebt, leicht anzuschmirgeln. Da die Rahmen üblicherweise aus Plastik sind, geht das stapelweise. Allerdings muß man aufpassen, daß man den Staub nicht auf die Bilder bekommt oder einatmet.

Wenn man viel zu scannen hat, kommt man um ein Gerät dieses Typs nicht herum. Die Nachfolger Nikon Coolscan 4000 ED und Nikon Coolscan 5000 ED können zusätzlich komplette unzerschnittene Filme scannen. Sie sind allerdings viel teurer.

Scanzeiten

Die Scanzeiten und Ergebnisse des Nikon LS-2000 sind in Ordnung. Allerdings kann man viele Funktionen aktivieren, welche die Scanzeit erheblich beeinträchtigen. So lassen sich Mehrfachscans mit bis zu 16 Durchläufen pro Bild oder eine intensive Erkennung und Beseitigung von Schmutz, Kratzern und Fingerabdrücken auf den Scan aktivieren. Dadurch kann sich je nach Vorgaben die Zeit des einfachen Scans von unter einer Minute auf mehrere Minuten verlängern.

Mit VueScan 9.3.22 an einem Dell Latitude D830 mit 4 GB RAM und Intel® Core™2 Duo Prozessor T9300 und Windows XP

1. Farbnegative

35mm Filmstreifen mit fünf Colornegativen im Format 24 x 36 mm

Vorscan mit Autofokus: 5.20 Minuten
Scan mit 2700 DPI, Autofokus und Defektretusche mit Infrarot: 6.15 Minuten

2. Schwarzweiß-Negative

35mm Filmstreifen mit fünf Schwarzweißnegative im Format 24 x 36 mm

Vorscan mit Autofokus: 4.50 Minuten
Scan mit 2700 DPI, Autofokus, aber ohne Defektretusche: 5.30 Minuten

Reinigen

Im Laufe der Jahre verharzt Fett und wird klebrig. Dann schmiert es nicht mehr, sondern bremst. Ev. ist der Scanner gar nicht mehr in Lage, den Schlitten in Gang zu bringen. Außerdem verstaubt der Umlenkspiegel vor dem Objektiv. Die verstaubte Oberfläche streut Licht und verursacht Unschärfe. Dann ist eine Reinigung fällig.

Solche Arbeiten sind nur zulässig, wenn der Scanner nicht an das Stromnetz angeschlossen ist. Man macht sie auf eigene Gefahr. Nur handwerklich geschickte Leute mit Fingerspitzengefühl, Erfahrung und ruhigen Händen sollten die Reinigung selber vornehmen.


Wund- oder Waschbenzin, Ohrenstäbchen werden zum Entfernen des alten Fetts auf den runden Schienen eingesetzt. Anschießend habe ich ganz dünn Universalöl von Ballistol aufgetragen.


Auf einer Seite ist die runde Schiene leicht zu reinigen. Auf der anderen ist es schwieriger, wenn man die Platine (andere Seite) nicht abschrauben möchte.


Schmutz auf Ohrenstäbchen und Sensor Swab, die zur Reinigung der runden Schienen eingesetzt wurden.






Man muss den verstaubten Spiegel nicht zum Reinigen ausbauen. Wenn die Haube vom Filmscanner entfernt ist, kommt man auch so heran. Empfehlenswert zum Abwischen sind mit Reinigungsflüssigkeit getränkte Sensor Swabs.

Bewertung

Der Scanner ist vielseitig und liefert gute Ergebnisse. Moderne Filmscanner haben eine höhere Auflösung, doch ob diese etwas bringt, hängt von der Qualität der Vorlagen ab. Wenn SCSI kein Problem ist, lohnt sich der Nikon LS 2000. Auf dem Gebrauchtmarkt ist er billig zu haben.


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