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Polaroid Sprintscan 45

Filmscanner / Mittelformatfilm

Thomas Gade @ September 2006


Der Polaroid Sprintscan 45 ist ein Filmscanner für Formate von Kleinbild (35mm) bis 4x5 inch. Er wurde im September 1996 für knapp 15.000 DM (ca. 7600 €) eingeführt.

Lieferumfang

Scanner, Netzkabel, SCSI-Kabel, Handbuch, Filmhalter für 4x5 inch, Adapter für Rollfilm, 35 mm Einzeldia, 4-Dia-Halter, Software  

Die seinerzeit genannten Mindestanforderungen an den PC muten inzwischen abenteuerlich an:

- 486 SX 66 Mhz oder mehr, Windows 3.1 oder höher
- 16 MB Hauptspeicher (32 MB Hauptspeicher empfohlen)
- 500 MB Plattenkapazität (2 GB empfohlen)
- 8 Bit Farbmonitor (20 inch, 24 Bit Farbmonitor empfohlen)
- SCSI-Schnittstellenkarte (gemäß ASPI-Standard)

Konnte man damit eine ca. 55 MB große Datei von einem Mittelformatfilm bearbeiten? Einige Jahre später scheint dies kaum glaubhaft.

Technische Daten

Abmessungen Scanner 53 cm x 33 cm x 18 cm (LxBxH)
Gewicht: 10 kg
Stromversorgung 100 bis 240 V, 50 bis 60 Hz
Stromverbrauch 40 Watt
Zubehör Diverse Filmmasken
Schnittstellen SCSI-II
Betriebssystem Windows und Macintosh
Filmformate 35 mm Filmstreifen, gerahmte KB-Dias, Mittelformate, Planfilme bis 4x5"
Max. optische Dichte
3,4 Dmax
Bildsensor CCD mit 8000 Elementen
Lichtquelle Kaltkathodenlampe
Scanverfahren Single Pass
optische Auflösung 2000 x 4000 dpi
Farbtiefe 36 bit




Software / Treiber

Lassen wir mal die Software aus dem ursprünglichen Paket außer acht. Es gibt das aktuellere Polacolor Insight zum Downloaden von der Polaroid Website. Fast überflüssig ist die Erwähnung, dass der Sprintscan 45 bestens von Vuescan angesteuert wird.


Polaroid Sprintscan 45 neben einem Polaroid Sprintscan 35 Plus Kleinbildscanner.

Ist dieser Scanner noch interessant?

Er taucht gelegentlich bei Ebay auf und wird zu Preisen zwischen 150 bis 400 € verkauft.

Von einer Anschaffung ist abzuraten, weil das Gerät heutige Erwartungen nicht befriedigen kann.

Sein äußerlich fast baugleicher Nachfolger mit dunklem Gehäuse, der Sprintscan 45 Ultra, leistet bereits wesentlich mehr, vor allem beim Dynamikumfang und hinsichtlich der Auflösung. Beide Scanner funktionieren mit etwas unhandlichen Filmhaltern. Die Masken werden magnetisch auf dem Blechrahmen fixiert. Die Mittelformatlösungen sind nicht sehr schön, weil Filmstreifen mit mehreren Bildern nicht in die Masken passen.

Der Polaroid Sprintscan 45 ist mit dem ebenfalls hellen Sprintscan 35 Filmscanner zu vergleichen. Erst dessen Nachfolger Sprintscan 35 Plus war gut. Er digitalisiert einigermaßen korrekt belichtetes Fotomaterial von den hellsten bis zu den dunkelsten Zonen recht gut und wird noch heute gerne als Spezialist für Schwarzweissfilme eingesetzt.

Die Steuereinheit der Kaltkathodenröhre im Sprintscan 45 ist heikel. Auf der dazugehörigen Platine schmort schon mal ein Teil durch. Es gibt noch Ersatzteile, doch die sind teuer. Ich erspare mir eine Präsentation von Scans, da der Sprintscan 45 die Mühe nicht mehr wert ist.

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