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SIGMA AF APO Zoom Macro F3.5-4.5

Review - Test- Erfahrungsbericht

2021 © Thomas Gade


Sigma AF Apo Macro 70-210mm Telezoom

Technische Daten

Brennweite 70-210 mm
Gewicht 600 g
Filterdurchmesser 58 mm
Optischer Aufbau 12 Linsen in 9 Gruppen
Naheinstellung 1,3 m oder 0,75 m im Makromodus
Format APS und Vollformat
Autofokus Stangenantrieb


Sigma AF Apo Macro 70-210mm an einer Pentax MZ-5 Spiegelreflexkamera

Produktionszeitraum

Wann wurde es gebaut? Ich habe dieses Objektiv 2021 im Paket mit einer alten Pentax MZ-5 Spiegelreflexkamera für Kleinbildfilm erhalten. Die Gebrauchsanleitung und eine Garantiekarte lagen bei. Leider war sie nicht abgestempelt.

Auf der Garantiekarte stand: ‚Printed in Japan, HC960202‘. Das bedeutete möglicherweise, dass sie am 2. Februar 1996 gedruckt wurde. Im Einkaufsführer des Fotomagazins aus dem Jahr 1997 ist ein Sigma AF Apo Macro 3,5-4,5/70-210 mm Zoom aufgelistet, das im August 1995 von der Redaktion getestet und sehr gut bewertet wurde. Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich um das Objektiv, welches ich hier beschreibe. Dafür spricht auch die Rechnung für die Kamera mit einem 28-70 mm Zoom. Sie lag noch in der Originalverpackung und war am 10.9.1997 ausgestellt worden. In der Ausgabe 2001 des Einkaufsführers war es nicht mehr aufgeführt.

Es handelt sich also um ein Zoomobjektiv, das Mitte der 1990er auf den Markt kam. Im Einkaufsführer des Fotomagazins aus dem Jahr 2001 ist nicht mehr aufgeführt, sondern nur noch die 70-300mm Version, die etwas zeitgleich mit dem 70-210mm Zoom herausgebracht wurde.


Quelle: Gebrauchsanleitung von Sigma



Autofokus per Stange

Gemäß seiner Bauzeit enthält dieses Objektiv eine Mechanik zum Fokussieren, die von einem Motor im Kameragehäuse angetrieben wird. An mehreren analogen Pentax-Spiegelreflexkameras und an verschiedenen DSLRs funktionierte er einwandfrei und erstaunlich flott. Im Vergleich mit einem modernen Zoomobjektiv mit integriertem fast lautlosen AF-Antrieb fiel natürlich das Geräusch auf.  


Zum Lieferumfang gehört eine starre lange Sonnenblende. Man sollte lieber eine weiche und kürzere Gummisonnenblende verwenden.

Optische Leistung

Das Fotomagazin hatte dieses Objektiv 1995 mit dem Prädikat super bewertet. Konkret wurde die Optik und Mechanik jeweils mit neun von zehn Punkten eingestuft. Die Schärfe und Brillanz wurden bei allen Brennweiten als sehr gut getestet. Geringe Abschattungen (Vignettierung) in den Ecken verschwinden bei geringer Abblendung. Bei 70 mm gibt es kaum Verzeichnung und zwischen 135-210 mm nur eine sehr geringe kissenförmige Verzeichnung.

Das sah ich bei Fotos auf Kleinbildfilm bestätigt und das Objektiv machte auch an digitalen Kameras (Pentax K-3 II und Pentax K-70) eine gute Figur. Ich erspare mir hier Beispielbilder, erlaube mir aber die Aussage, dass dieses Objektiv im Telebereich deutlich besser abschneidet als Universalzoom mit 28-200mm aus der damaligen Zeit. Ab Blende 5,6 sind gute Ergebnisse möglich. Mit Blende 8 bis 11 wird die beste Bildqualität erzielt. Für Portraitaufnahmen mit einem mittig gelegenen Gesicht kann aber auch die volle Öffnung eingestellt werden.

Keine digitale Objektivkorrektur

Allerdings profitiert es an digitalen Spiegelreflexkameras nicht von der digitalen Objektivkorrektur. Weder bei die DXO Photolab 4 noch bei Adobe oder bei Lensfun fand ich im März 2021 entsprechende Profile. Sie bringen zwar nichts beim Belichten von analogen Kleinbildfilmen, können jedoch stark zur Verbesserung der Abbildungsqualität in den Ecken bei Digitalkameras beitragen.


Ein stabiler Köcher gehört zum Objektiv

Bewertung

Ein gut erhaltenes Exemplar ist heute (2021) etwa 60 € wert. Das ist nicht viel für ein vollformattaugliches Zoomobjektiv. Aber es gibt zu viele konkurrierende Zooms mit ähnlichem Brennweitenbereich. Wer ein Objektiv dieses Typs an einer hochauflösenden digitalen Kamera benutzen möchte, wird wohl eines vorziehen, das einerseits einen lautlosen integrierten AF-Motor hat und andererseits von der digitalen Objektivkorrektur profitiert, was jedoch nur möglich ist, wenn ein passendes Profil verfügbar ist.

Nichtsdestotrotz ist das alte Sigma 70-210mm Zoom auch an der digitalen Systemkamera eine gute Alternative zu modernen teuren Versionen, die man sich vielleicht erst später leistet. Auch kann man die günstige Variante dank des inbegriffenen stabilen Köchers unter einem Sitz im Auto deponieren, um es in einer unerwarteten Situation zur Hand zu haben. Oder man benutzt es auf einem Boot, wo ein Überbordgehen nicht ausgeschlossen werden kann. Den Verlust verschmerzt man eher, wenn der finanzielle Wert gering ist. Oder der Nachwuchs verwendet es ohne bei den Eltern Sorgen wegen eines Schadens am Objektiv aufkommen zu lassen. Und selbst verständlich bewährt es sich weiterhin beim Belichten von Filmen.


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