photoinfos.com

SIGMA sd Quattro

Februar 2017 © Thomas Gade


Sigma sd Quattro ohne Schwingspiegel (mirrorless). Blick auf den Sensor

Technische Daten

Marke Sigma
Bezeichnung SIGMA sd Quattro
Sensorgröße 23.4×15.5mm (ca. APS-C Format)
Pixelanzahl 29,5 Megapixel *
Empfindlichkeit ISO 100 - 6400
Video nein
Verschlusszeit 1/4000 - 30 Sek, B (max. 2 Minuten), Blitz mit 1/180 Sek oder länger
Display 3"
Anschluss Sigma SA-Bajonett
Speichermedium SD-Karten, SDHC-Karten, SDXC-Karten, Eye-Fi-Karten
Gewicht 705 g mit Akku und SD-Speicherkarte
Markteinführung 2016
Preis 740 € für das Gehäuse (Februar 2017 / Amazon)

* Sigma macht ungewöhnliche Pixelangaben. Die Angabe 29,5 MP passt bei 5424x3616 Pixel (19,6 MP) nicht zu den sonst üblichen Pixelangaben anderer Hersteller. Sigma zählt alle an der Bilderstellung beteiligten Rezeptoren und kommt so auf sehr hohe Werte, die jedoch irreführend sind.


SIGMA sd Quattro. Rückseite mit Bedienelementen und 3" Display

Die SIGMA sd Quattro hat keinen Schwingspiegel, aber das gleiche Auflagemaß wie die digitalen Spiegelreflexkameras von Sigma und auch das SA-Bajonett. Somit sind bereits vorhandene Sigma SA-Objektive mit der SIGMA sd Quattro kompatibel. Die Sigma sd Quattro hat ein kantiges Design und trotz des Verzichts auf einen Schwingspiegel die Abmessungen einer gewöhnlichen DSLR im APS-C Format. Ihre Bedienelemente sind nachvollziehbar angeordner. Auf der Oberseite gibt es zwei Verstellräder. Mithilfe des gedruckten Handbuchs findet man sich schnell zurecht.

Keine Videofunktion

Mit der SIGMA sd Quattro kann man nicht filmen. Das ist im Jahr ihres Erscheinens (2016) außergewöhnlich, denn alle anderen digitalen Kameras sind dazu in der Lage.

Elektronischer Sucher

Als Sucher fungiert entweder das rückwärtige Display oder ein elektronischer Sucher. Über einen dreistufigen Schalter ist einstellbar, ob man nur den elektronischen Sucher (Finder) aktiviert oder ausschließlich das Display (Monitor) oder die Kamera selber erkennt (Auto), ob man das Auge am elektronischen Sucher hat und somit eigenständig umschaltet.

Die mirrorless Kamera hat einen elektronischen Sucher mit 2,36 Millionen Pixel. Trotz der hohen Auflösung ist Sucherbild unseres Testmodells bescheiden und reicht nicht aus, um die Bildschärfe sicher zu beurteilen. Dagegen hilft auch der Dioptrienausgleich nicht. Vielleicht ist der elektronische Sucher unseres Testmodell defekt.


Elektronischer Sucher der SIGMA sd Quattro

Herausnehmbarer UV/IR Sperrfilter

Die Vorderseite ist unspektakulär, jedoch befindet sich hinter dem Bajonett ein herausnehmbarer UV/IR Filter, der den dahinterliegenden Raum vor Staub schützt. Die Oberfläche des Filters ist leicht zugänglich und somit gut zu reinigen. Zugleich ist der Filter weit genug vom Sensor entfernt, als dass winzige Staubpartikel einen sichtbaren Effekt auf das Ergebnis hätten, wenn man nicht mit kleinsten Blenden fotografiert. Diese Besonderheit ist ein Merkmal der Sigma Kameras für Wechselobjektive.



SIGMA sd Quattro mit 17-70mm 1:2.8-4 DC



SIGMA sd Quattro mit Sigma 17-70mm


SIGMA sd Quattro mit 17-70mm 1:2.8-4 DC Zoomobjektiv

Foveon Sensor

Sigma verbaut in seinen Kameras einen Foveon Sensor, der anstelle von nebeneinander liegenden Pixeln mit Empfindlichkeiten für jeweils rotes, grünes und blaues Licht wie in der Bayer-Matrix, auf drei übereinander liegende Schichten setzt.

Bildqualität

Testfoto mit SIGMA sd Quattro mit Sigma 17-70mm 2.8-4 DC Objektiv bei Blende 8


Gesamtes Bild


Ausschnitt aus dem Bild. ISO 100. Nur mit niedrigster ISO Einstellung wird eine sehr hohe Bildqualität erreicht.


Ausschnitt aus dem Bild. ISO 200. Die Bildqualität ist immer noch gut, doch im Detail sind Qualitätsverschlechterungen erkennbar.


Ausschnitt aus dem Bild. ISO 400


Ausschnitt aus dem Bild. ISO 800. Mit ISO 800 haben die Dateien eine Größe von 2712x1808 Pixel. Zum Vergleich wurde das Bild hochskaliert.

RAW Format X3F nur mit Sigma Photo Pro

Die Rohdateien vom Foveon Sensor können von den üblichen RAW Konvertern nicht interpretiert werden. Sigma hat dafür ein eigenes Programm, Sigma Photo Pro.

Fazit

Uns gefällt die Größe dieser Kamera. Anhand der gedruckten Anleitung ist ihrer Handhabung rasch zu lernen.

Die Inkompatibilität der RAW-Dateien mit RAW-Konvertern anderer Hersteller ist ein echter Schwachpunkt, denn wirklich überzeugend ist die hauseigene Software nicht. Beim Betrachten der Ergebnisse hat man das Gefühl, dass die Mikro-Detailzeichnung besser sein könnte.

Beim Pixelpeeping sieht man ab ISO 400 schnell vermeintliche Schwachstellen. Doch sollte man Bilder auch mal auszudrucken. Wir stellten fest, dass auch ein ISO 800 Foto einen scharfen DIN A4 Ausdruck liefert.

Für spezielle fotografische Aufgaben mit ultraviolettem oder infrarotem Licht ist die SIGMA sd Quattro durch den einfach herausnehmbaren Sperrfilter sehr gut geeignet.

Der Verzicht auf eine Videofunktion ist unverständlich, da diese heute zum Funktionsumfang einer digitalen Kamera gehört.

Insgesamt hinterlässt die SIGMA sd Quattro im Vergleich mit konkurrierenden Modellen einen zwiespältigen Eindruck.



© Thomas Gade   Unsere Texte und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung ist nur mit schriftlicher Erlaubnis des Verfassers gestattet und stets honorarpflichtig. / © Our articles and images are copyrighted.