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Panasonic Lumix DC-G9 II

Review 2023 © Thomas Gade


Technische Daten

Hersteller Panasonic
Bezeichnung Panasonic Lumix DC-G9 II
Markteinführung 2023
Preis 1899 € (Sept. 2023)
Sensor CMOS-Sensor 4/3" 17,3 x 13,0 mm
Sensorgröße MFT
Auflösung 25,2 Megapixel
Elektronischer Sucher 1,66x mit 3,68 Millionen Bildpunkten, bis 120 fps
Display 3,0" Touchscreen mit 1.84 Millionen Bildpunkten
Bildstabilisierung 5-Achsen Bildstabilisator. Bis zu 8 EV Kompensation
(Dual IS kompatibel)
Video 4K mit 100 fps / 5,6K bis 30 fps
Videoformat
MP4 (Codec H.264)
AVCHD (Codec H.264)
Apple ProRes (Codec Apple ProRes 422)
Apple ProRes (Codec Apple ProRes 422 HQ)
Schutz gegen Spritzwasser und Staub
ISO ab 50 manuell / 100 automatisch bis 25600
Blitzsynchronzeit 1/250 s
Belichtungszeit Mechanisch: 60 - 1/16000s
Elektronisch: 1 s - 1/32000 s
B mit max. 30 Minuten
Serienbilder 75 Bilder / s ohne Autofokus Nachführung
60 Bilder / s mit AF-C
Pre Burst 0,5, 1 und 1,5 Sekunden

Dreifachauslösung über Selbstauslöser

WLAN vorhanden
Abmessungen 134 x 102 x 90 mm
Gewicht 658 Gramm betriebsbereit

MFT versus L-Mount

Panasonic hat die G9 II mit MFT-Sensor in das gleiche Gehäuse gebaut wie die S5 (II) mit Vollformatsensor. Beide sehen zum Verwechseln ähnlich aus. Aber sie haben unterschiedliche Bajonette zum Anschließen der Objektive.

Das ist ein Nachteil, weil Panasonic damit zwei Systeme mit mehreren Sensorformaten hat, die nicht mit gleichen Objektiven kompatibel sind. Wer zweigleisig fahren möchte, sollte sich lieber bei Nikon, Pentax, Sony oder Canon umsehen. Die meisten ihrer Vollformat- und APS-C Kameras teilen sich die gleichen Anschlüsse.

Maßgeschneiderte Standardzooms für diverse Sensorgrößen sind attraktiv. Bei denen macht es nichts aus, wenn sie nicht wechselseitig an verschiedenen Kameras genutzt werden können. Aber stärkere Teleobjektive oder extreme Weitwinkel sollte man mit mehreren Sensorformaten eines Herstellers nutzen können. Es macht keinen Sinn, ein lichtstarkes 300 mm Objektiv oder 100 mm Makro zweimal kaufen zu müssen. Oder Adapter für Balgengeräte, Mikroskope, Teleskope, Zwischenringe etc.

Wenn Panasonic die G9 II in das Gehäuse der S5 (II) einbaut, wäre konsequenterweise das L-Mount Bajonett mit einem Adapter für MFT richtig gewesen. Das Auflagemaß für MFT beträgt 19,25 mm und 20 mm am L-Mount. Durch die nahezu gleichen Auflagemaße müsste der Adapter ein Ring sein, der im L-Mount steckt, wie zum Beispiel der M42-Adapter den Asahi Pentax einst für das neue Pentax K Bajonett herausgebracht hatte. Die unterschiedlichen Durchmesser der Anschlüsse für MFT und das L-Mount würden eine solche Konstruktion erlauben.

Diese Brücke könnte Systemkameras von Panasonic insgesamt wesentlich attraktiver machen. Aber Panasonic verpasste die Chance, sie zu bauen. Stattdessen kam nahezu zeitgleich ein neues Panasonic  Leica 100-400mm Telezoom für knapp 1700 € heraus. Für den Preis hätte man es auch gleich für das Vollformat bauen können, um ein starkes Signal für eine übergreifende Kompatibilität zu setzen.

Bewertung

Die Anhebung der Auflösung, deutliche Verbesserungen beim Autofokus, Video, Sucherbild, Bildstabilisierung und mehr sind starke Pluspunkte der Panasonic Lumix DC-G9 II.

Ob sie reichen, um eine neue MFT-Kamera, bzw. MFT Sensoren im allgemeinen gut zu verkaufen, steht auf einem anderen Blatt. Das kleine Aufnahmeformat bietet keine Vorteile hinsichtlich Größe und Gewicht eines Gehäuses. Mit gleichen Werten baut man auch Kameras für das Vollformat oder den APS-C Sensor.

Das Ignorieren der Möglichkeit, diese Kamera mit einem L-Mount und Adaptierung auf MFT auszustatten, wird weiterhin viele abwinken lassen, wenn es um MFT Sensoren geht. Warum soll man sich vor allem lichtstarke Teleobjektive mehrfach kaufen, wenn es andere Systeme gibt, die einem das ersparen?

Ansonsten ist die Panasonic Lumix DC-G9 II eine extrem leistungsstarke Kamera ihrer Klasse, die sowohl fotografisch als auch videomäßig allerhand zu bieten hat.


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