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Diakopierer - Dia-Duplikator

Dias und Negative mit der Digitalkamera scannen

2024 © Thomas Gade

Scannen mit der Digitalkamera

Das Scannen von Dias und Negativen mit Digitalkameras wird immer beliebter. Die nötige Hardware ist nicht exotisch und inzwischen gibt es Software, die abfotografierte Negative rasch zu Positiven mit natürlich wirkenden Farben umwandelt. Bessere Filmscanner bieten eine automatische Kratzer- und Defekterkennung durch einen Infrarotkanal für Farbfilme. Werden die Vorlagen zum Abfotografieren mit einer diffusen Leuchtquelle beleuchtet, sinkt die Sichtbarkeit von Defekten erheblich.

Wie fotografiert man Filme am besten ab? Theoretisch ist der Aufbau einfach: Kameragehäuse, Fotoobjektiv, Dia oder Negativ und dahinter eine Leuchtquelle. Alles muss korrekt und unter Einhaltung genauer Abstände zueinander angeordnet sein. Dafür gibt es verschiedene Lösungen, zum Beispiel eine nach unten gerichtete Kamera an der Reprosäule, auf deren Grundbrett eine Vorrichtung mit einem LED-Paneel und Halter für die Filme steht.



Diaduplikator

Wer keine Reprosäule (bzw. den Platz dafür) hat und keine Vorlagen, die größer sind als Kleinbild (24x36mm), kann es sich leichter machen. Im letzten Jahrhundert boten Hama, Kaiser, Dörr, Soligor und andere Dia-Duplikatoren an, die an Filtergewinde von Objektiven geschraubt wurden. Es waren Röhren, die auf einer Seite eine Halterung für Filmstreifen oder Dias hatten. Hinter ihnen befand sich eine Streulichtscheibe, aber keine aktive Leuchtquelle. Noch heute kann man solche Geräte kaufen, zum Beispiel den Nikon ES-2 Adapter oder den Kaiser Dia-Duplikator. Einige dieser Modelle werden mit einer abnehmbaren Nahlinse geliefert, sodass man nicht nur spezielle Makroobjektiven benötigt. Die beste Brennweite beträgt kleinbildäquivalent etwa 100 mm.


Altes Konzept. Objektivvorsatz mit Halter für Dias und Filmstreifen. Links: Soligor mit Optik zum Zoomen für Ausschnittsvergößerungen. Rechts: Dörr Dia Duplikator (wie Kaiser) mit abnehmbarer Nahlinse.


Dörr Dia-Duplikator an einem 55-300 mm Zoomobjektiv.


Kaiser Dia Duplikator, baugleich mit dem Dörr Dia-Duplikator. Die Nahlinse am Tubus ermöglicht die Verwendung von Nicht-Makroobjektiven.

Objektive

Zum Scannen mit einer Kamera sind Objektive geeignet, die nahe genug fokussieren können, um die Vorlage formatfüllend aufzunehmen. Beim Scannen von 24 x 36 mm mit einem ebenso großen Vollformatsensor bedeutet dies ein Abbildungsverhältnis von 1:1, das ohne Zubehör nur mit Makroobjektiven erreichbar ist. Einige Dia-Duplikatoren werden mit Nahlinsen geliefert, um den Nahbereich von Nicht-Makroobjektiven ausreichend zu erweitern.    

Sollte zum Scharfstellen ein innerer Tubus aus dem äußeren herausfahren, darf die betreffende Mechanik nicht überlastet werden.

Bildqualität

Die Bildqualität ist abhängig vom verwendeten Objektiv. Test mit dem Dörr / Kaiser Dia Duplikator mit Nahlinse: Mit dem SMC Pentax 35-70mm Zoom ist die Qualität sehr gut, aber das Zoomobjektiv hat eine Frontlinse, die sich beim Fokussieren dreht. Das SMC Pentax-DA 55-300mm F4-5.8 ED ist für diese Arbeit unbrauchbar.


SMC Pentax FA 35-70mm am Dörr Slide Duplicator mit Nahlinse am APS-C Sensor.
Sehr gut! Das Bild ist von der Mitte bis in die Ecken scharf.


SMC Pentax-DA 55-300mm F4-5.8 ED am Dörr Slide Duplicator mit Close-up Lens am APS-C Sensor
Unbrauchbar! Mit diesem Zoomobjektiv und der Nahlinse am Diaduplikator entsteht ein gekrümmtes Bild. Nur die Mitte ist scharf.

Negative konvertieren

Beim Abfotografieren von Negativen war das Invertieren der Tonwerte, also die Konvertierung der negativen Bilder zu positiven, für Farbaufnahmen lange Zeit eine Sache für Spezialisten, die gute Kenntnisse in der Bildbearbeitung hatten. Inzwischen gibt es diverse Apps wie Grain2Pixel, Nagative Lab Pro oder FilmLab, die das automatisch erledigen. Wir haben verschiedene Möglichkeiten dazu auf mehreren Seiten vorgestellt, die im Laufe der Zeit aktualisiert werden:


Negative zu Positiven wandeln


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