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Agfa SnapScan 1236s

2003 © Thomas Gade

Agfa hat in den 1990ern diverse Flachbettscanner für Filme auf den Markt geworfen. Dazu zählen die SnapScans mit den Nummern 310, 600 und 1236s. Sie sind ausgezeichnete Scanner für Aufsichtsvorlagen. Das gilt noch immer, obwohl die Technik weiterentwickelt wurde. Das Erfassen von Aufsichtsvorlagen für nahezu jeden Zweck ist mit guten 600 dpi Scannern ausreichend gelöst. Die SnapScans 600 und 1236s sehen baugleich aus, haben die gleichen technischen Daten und unterscheiden sich vor allem bei der Beleuchtung. Der 600 hat eine dickere Standardneonröhre, während der 1236s eine dünnere und langlebigere Lampe hat. Beide erzeugen ein weiches, weisses Licht.

Alle drei Scanner werden an SCSI angeschlossen. SCSI Karten sind nicht mehr aktuell, aber es gibt sie auf den Gebrauchtmärkten wie Sand am Meer. Man braucht nur bei Ebay zu stöbern. Was hindert uns, sie weiterhin zu benutzen? Die Schnittstelle ist schnell. Wichtig ist das passende Kabel. Ich ziehe beidseitig den 25poligen Stecker vor. Sie lassen sich an der Karte und dem Scanner festschrauben und sind mechanisch nicht so empfindlich wie die anderen Stecker mit den pfipsigen Kontakten. Man muß nur aufpassen, dass man das Kabel nicht versehentlich am Druckerport anschließt. Wenn der Scanner als einziges SCSI-Gerät am PC hängt, gibt es keine Probleme mit Terminierungen oder sonstigen SCSI-Besonderheiten. Für Windows 2000 und Windows XP muß man einen ASPI Treiber installieren. Die langsamsten Karten sind für Scanner schnell genug. Es ist absolut unnötig, eine teure Ultra-xyz Karte zu kaufen. Sie bringt nicht eine Sekunde Zeitersparnis gegenüber einer weitverbreiteten Standardkarte.

Die USB-Snapscans sind nicht überzeugend, da sie eine externe Stromversorgung haben und weniger hochwertig verarbeitet sind. Zudem gibt es SnapScans für den Parallelport, doch die sind langsam. Die o.g. Snapscans können mit einer Durchlichteinheit ausgestattet werden, die fast Din A4 ausleuchtet. Wer digitale Kontakte von seinen Filmen machen möchte, ist damit gut bedient. Trotz der heute gering anmutenden Auflösung von 600x1200 dpi und einem Dmax Wert, den ich hier besser nicht erwähne, bekommt man ordentliche Scans von Mittelformatnegativen hin. Ein 600 dpi Scan vom 4x5 Inch Format ergibt eine schöne große Datei. Für ein Museum habe ich mit einer Projektgruppe Tausende von 4x5 Inch Schwarzweissnegativen mit Snapscan 600 und 1236s gescannt. Ideal war dabei die Software VueScan, mit der 16 Bit Dateien ausgegeben wurden, die erst nach Bearbeitung der Tonwerte in 8 Bitdateien gewandelt wurden. Man kann bei www.agfa.com eine aktuelle Agfa Fotolook Version downloaden. Spätere Snapscans wurden mit der Software Scanwise geliefert. Fotolook ist die Profiversion und die bessere Wahl für präzises Arbeiten.

Reinigung der Glasplatte

Die SnapScans sind robust, aber nicht klobig. Ihr Anschluß ist problemlos und die Bedienung einfach. Die Glasplatte läßt sich zur Reinigung der Unterseite leicht abheben! Mit etwas Geschick können die Lampen zuhause ausgewechselt werden. Ich habe seit Jahren diverse 600 und 1236s Scanner in ABM Projekten im Einsatz, in denen sie täglich von häufig wechselnden Mitarbeitern benutzt werden. Bislang ist kein einziger Snapscan ausgefallen. Unsere teuren Agfa Arcus und Agfa T1200 Scanner haben nicht annähernd die Scanleistung erreicht, bevor sie den Geist aufgaben. Die SnapScans sind sehr zuverlässig. Der 1236s wird bei ebay für 20 bis 60 € versteigert und ist nicht zuletzt wegen seiner grossen Durchlichteinheit (optional!) ein toller Scanner, gegen das so manches aktuelle Gerät blaß aussieht.



Technische Daten


Auflösung physikalisch: 600 x 1200dpi
Farbtiefe: 36 Bit
Schnittstelle: SCSI

Betriebssysteme:

Für PC und Apple geeignet.
Für Windows 2000 und XP muß ein ASPI Treiber installiert sein.

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